10.- 17.11.2015: Azul - Monte Hermoso - Pedro Luro - Balneario El Cóndor

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In Azul blieben wir drei Nächte. Mir ging es einfach zu schlecht. Die Iboprofen-Tabletten halfen zwar ein wenig gegen die Schmerzen, aber die Schwellungen am Hals und unterhalb der Ohren nahmen noch einmal zu. Ich bin deshalb in Azul nochmals ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde eine Blutuntersuchung gemacht und einer der Werte lag deutlich über dem normalen Durchschnitt. Das Krankenhaus verwies mich an einen Hals-, Nasen-, Ohren-Spezialisten, der aber im Prinzip nur die Diagnose vom Arzt in Areco bestätigte und mir anschließend noch etwas stärkere Iboprofen-Tabletten verschrieb.

Es handelte sich um eine Virusinfektion. Antibiotika hätten da nicht geholfen und der Arzt vermutete, dass das Ganze in einer Woche wieder weg ist. Wo und wie ich mir das geholt habe, wissen wir wirklich nicht. Mumps kann es nicht gewesen sein, denn das ist hochansteckend und von hohem Fieber begleitet. Fieber hatte ich keines, allerdings war meine Haut an den Wangen gerötet und erhitzt. Helen hat sich jedenfalls bei mir nicht angesteckt.

Da es scheinbar nicht lebensbedrohend war, fuhren wir weiter nach Monte Hermoso. Hier bekamen wir dann auch Propangas. In Azul war am Vormittag kein Mitarbeiter bei der Gasplantage, um unsere Flaschen aufzufüllen. Man konnte lediglich die Flaschen tauschen, aber unsere sind ja kleiner, als die hier handelsüblichen 13kg Flaschen.

In Monte Hermoso konnten wir uns ohne Probleme direkt an den Strand stellen. Zwei nette Argentinier von der dortigen Strandaufsicht erlaubten uns das Parken direkt vor ihrem Gebäude. Am nächsten Tag ging es weiter bis Pedro Luru. Dort lag ein Campingplatz direkt am Fluss. Wir kamen abends kurz vor Sonnenuntergang dort an und es gab niemanden, der von uns Geld wollte. Sonntagmorgen tobte dann der Bär auf dem Campingplatz. Die Kirchenglocken nebenan läuteten und Hunderte von Autos parkten auf dem großen Gelände. Eine Hochzeit? Beim Rausfahren kam dann ein junges Mädchen und fragte uns, wann wir denn gekommen seien. Gestern Abend ... ganz spät. Sie winkte uns freundlich durchs Tor und wünschte uns eine gute Fahrt. Bezahlen mussten wir nicht. Nett!

Die nächsten drei Nächte verbrachten wir dann an der Steilküste zwischen Loberia und dem Balneario El Cóndor. Hier nistet die weltgrößte Felsensittich-Kolonie. Man sieht Tausende davon in den Sandsteinfelsen. Jedes Sittich-Paar hat ihr eigenes Loch. Sie machen einen höllischen Lärm und sind wahre Flugkünstler.

Ich hatte ziemliche Probleme sie überhaupt im Flug auf den Kamerachip zu bannen. Pfeilschnell sind sie in der Luft unterwegs und sehr, sehr häufig habe ich nur blauen Himmel fotografiert. Ehe die Kamera überhaupt fokussieren konnte, waren die Vögel schon wieder weg. Frustrierend und ziemlich anstrengend für den Nacken. Aber Ausdauer lohnt sich und hier und da habe ich sie erwischt.


Felsensittiche in Balneario El Cóndor

Zwischendrin haben wir uns herrlich entspannt. Viel gelesen und nebenbei an der Webseite gearbeitet. Durch meine Krankheit sind wir schon wieder Wochen hinterher, aber was soll's ... irgendwann wird schon was online gehen. Abends haben wir immer ganz alleine und sehr ruhig irgendwo gestanden.