15. - 16.02.2016: Antarktis Kreuzfahrt - Tag 3 und 4 auf den Falkland Inseln:
Carcass Island - Saunders Island - Stanley

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15.02.2016: Tag 3 - Landgänge auf Carcass und Saunders Island - Falkland Inseln

Um 6.40 Uhr weckt uns ein lautes Geräusch. Der Anker wird ins Wasser gelassen. Hat mich richtig erschreckt. Fünf Minuten später erfolgt Jims Wake-Up Call. Wir liegen direkt vor der Carcass Insel, es regnet, 9°C. Helen macht den Fernseher an und die Bordkamera bestätigt den trüben Ausblick. Wasser glatt, aber Wolken bis zum Boden runter - eine einzige graue Brühe.

Um 7 Uhr gehen wir frühstücken und teilen uns dieses Mal den Tisch mit Gigi und Peter aus Wien. Sie sind die einzigen Österreicher an Bord und Gigi ist zum totlachen. Sie ist halb Französin, halb Wienerin mit viel Temperament und Wiener Charme - ein echt lustiger Charakter. Sie spricht als Linguistin diverse Sprachen und wir schwanken ständig zwischen Englisch und Deutsch in unserem Gespräch.

Um 9.15 Uhr sind dann die Zodiacs bereit. Es gibt für die Carcass Insel drei Landgang-Optionen. Die Taucher machen heute ihre erste Testrunde, um die Ausrüstung zu checken. Wir entschließen uns für die längere 4km Wanderung anstatt des kurzen Kaffee- und Kuchen-Stopps bei einer Familie auf der Insel. Den Kuchen bekommen wir am Ende unserer Tour sowieso.

Beim Ein- und Aussteigen in die Zodiacs gibt es keine Probleme. Die Überfahrt dauert vielleicht drei Minuten. Die Schwimmwesten werden nach der Fahrt in große weiße Säcke geschmissen, damit wir da nicht mit rumlaufen müssen. Am Strand begrüßen uns die ersten Eselspinguine und Vögel. Es wird gewartet, bis alle Passagiere am Strand sind, dann ruft uns Ali zusammen und wir gehen im Gänsemarsch durch das nasse Gras auf die andere Seite der Insel, wo wir große Gruppen von Magellan- und Eselspinguinen sehen.

Es sind die Küken, die dieses Jahr geschlüpft sind und die im Moment ihren Federwechsel haben. Ihre Eltern sind bereits wieder ins Meer verschwunden und kommen nicht wieder. Mit anderen Worten die Küken sind 4 bis 6 Wochen ohne Nahrung, bis die Daunenfedern weg sind und sie ihr endgültiges Federkleid haben. Eine Phase, in denen die Küken nicht richtig isoliert sind und deswegen nicht ins Wasser können. Sie versuchen möglichst energiesparend durch den Federwechsel zu kommen und wir müssen mindestens fünf Meter Abstand halten, damit die Pinguine nicht in Stress geraten und gezwungen sind wegzurennen.

Es nieselt leicht und der Boden ist nass und zuweilen glitschig. Überall liegt Pinguin- und Gänsescheiße rum. Raubmöwen drehen über unseren Köpfen ihre Runden, attackieren uns aber nicht. Ali vermittelt ihr Fachwissen, aber die Gruppe ist einfach zu groß, wir kommen nicht schnell genug hinterher und geben nach kurzer Zeit auf ihren Informationen zuzuhören. Man kann ja alles auch noch einmal nachlesen.

Eselspinguine (Gentoo) sind für uns neu. Sie haben einen richtig roten Schnabel und sehen in der Mauser putzig aus. Die Magellanpinguine haben wir ja schon diverse Male entlang der Patagonischen Küste gesehen, allerdings in der Brut- und Aufzuchtphase. Das Mausern ist für uns neu und komplettiert für uns den Werdegang der Küken.

Dann geht es runter zu einem wunderschönen weißen Sandstrand. Hier tummeln sich Dampfschiff-Enten direkt an der Wasserkante. Riesen-Sturmvögel und Pinguine runden das Bild ab. Es hat aufgehört zu regnen, aber der Himmel ist immer noch Dunkelgrau. Auf dem Rückweg zur anderen Inselseite beobachten wir Magellanpinguine, die versuchen durch einen Drahtzaun auf die andere Seite zu kommen. Es dauert eine Weile bis sie den Trick raus haben. Ein ganz junger Pinguin ist beim ersten Versuch mit voller Wucht gegen den Draht gelaufen, abgeprallt und auf dem Hosenboden gelandet. Der Ärmste! Diese Aktion schreckt ihn sichtlich ab, aber seine Kumpanen sind alle schon auf der anderen Seite. Er tippelt am Zaun auf und ab und nach einer ganzen Weile gelingt es ihm endlich unter dem Draht auf die andere Seite zu kommen. Wir applaudieren begeistert!

Am Ende der Bucht erwartet uns eine einheimische Familie in ihrem Haus. Hier werden uns unglaublich leckere Kuchen, Pralinen und Kekse serviert. Helen probiert alles einmal durch und wir haben anschließend keinen großen Hunger auf das Mittagessen mehr. Aber das Chili Con Carne tut nach all dem Süßen richtig gut. Die Russische Rote Borsch Suppe war nicht ganz so mein Ding.


Tag 3: Landausflug zur Carcass Insel (Falkland Inseln)

Während wir essen fährt die Plancius ein Stück weiter bis zur Saunders Insel. Während unserer Nachmittagslandganges scheint die Sonne. Wir sehen massenhaft Esels- und Magellanpinguine. Hauptattraktion ist eine kleine Gruppe von Königspinguinen. Im Hintergrund sieht der Strand karibisch aus. Ein tolles Fotomotiv. Über einen Hang geht es auf die andere Seite der Insel. Hier laufen wir mitten durch eine kleine Kolonie von Felsenpinguinen (Rockhopper) und Blauaugenscharben. Die Rockhoppers sind alles Küken aus diesem Jahr, die gerade bei der Mauser sind. Wie bei den Magellanpinguinen am Morgen sehen wir nun auch die Rockhoppers in einem späteren Stadium. Manche sehen total lustig und zerrupft aus. Die Blauaugenscharben haben zwei große gelbe Höcker auf ihrer Stirn. Manche Küken warten auf das Ende der Mauser, andere werde noch von ihren Eltern gefüttert.

Um die Ecke sehen wir dann ausgewachsene Schwarzbrauenalbatrosse und viele flauschige Küken auf ihren Nestern sitzen. In dem Gewimmel laufen auch Felsen- und Eselspinguine sowie Blauaugenscharben rum. Fantastisch! Unsere Profifotografen an Bord sind auch ganz begeistert. Ein super Tag! Wir sind jetzt schon alle begeistert von dieser Tour.


Tag 3: Landausflug zur Saunders Insel (Falkland Inseln)

Nach der Tageszusammenfassung (Recap) und den Vorträgen sind alle froh, dass es Abendessen gibt. Wir sind am verhungern! Ich entscheide mich für die Kalbsbrust mit Spätzle und Pilzsoße. Helen nimmt das panierte Fischfilet mit Kartoffeln. Zum Nachtisch gibt es dieses Mal sehr leckere rote Beeren mit Streuseln und Haselnusseiscreme. Den Nachtisch von Daniela teilen wir uns dieses Mal.

Wir ziehen uns um 21.30 Uhr ins Zimmer zurück und machen den Fehler, den Fernseher einzuschalten, statt unsere Tagesberichte zu schreiben. Auf Kanal 4 laufen die National Geographics Dokumentationen zur Antarktis mit David Attenborough. Wir sind fasziniert und schauen eine Doku nach der anderen und machen erst weit nach Mitternacht das Licht aus.

16.02.2016: Tag 4 - Stanley - Falkland Inseln

Jims Wake-Up Call ist heute um 7.45 Uhr. Wir liegen schon im Hafen von Stanley, der Hauptstadt von den Falkland Inseln. Draußen ist es sonnig mit leichter Bewölkung, 11°C, wenig Wind. Frühstück ist wie immer Buffetstyle.

Zwischen 9 und 9.15 Uhr fahren die Zodiacs rüber zum Pier. Inzwischen ist kein blauer Himmel mehr zu sehen. Heute müssen wir unsere Gummistiefel nicht desinfizieren, da es keine Pinguine in Stanley gibt. Auf Englisch begrüßt uns ein großes Schild "Welcome to the Falkland Islands". Wir sind auf Britischem Territorium. Die Autos fahren auf der linken Seite, Englische Telefonzellen sind mehrfach zu sehen. Die Häuser sind meistens aus Holz mit bunten Dächern und Gärten. Very quaint!

Gummistiefel und Rettungswesten können wir auf dem überglasten Durchgang von Pier zum Visitor Center lassen. Einige haben sich für diesen Landgang sogar ein wenig in Schale geschmissen und sind nicht in der Expeditionskleidung unterwegs. Carolin hat sogar Jeans-Shorts an.

Erster Stopp ist das Visitor Center direkt am Hafen. Hier bekommen wir Stadtpläne. Einige kaufen sich auch für 5 Pfund eine WiFi-Telefon-Karte, die für 50 Minuten gültig ist. Auf dem Rest der Tour wird es keine weitere WiFi Möglichkeit mehr geben, es sein denn, man nutzt das langsame Internet an Bord.

Helen fühlt sich als Engländerin gleich wie zu Hause hier und wir machen ein paar Gimmickvideos an der Telefonzelle. Anschließend laufen wir die Hauptstraße Ross Road runter, die an der Christ Church Kirche, Polizeistation, dem Postamt und dem Supermarkt vorbei führt. Der Verkehr kommt von der falschen Seite und ist zum Glück nicht schlimm, ansonsten wäre ich gleich angefahren worden. Die meisten der 3000 Einwohner auf den Falkland Inseln fahren einen Jeep, denn außerhalb von Stanley sind die Straßen nicht geteert und häufig müssen die Bauern auch querfeldein zu ihren Höfen kommen. Der Boden kann matschig werden und da brauchst du schon ein Allradfahrzeug, um voran zu kommen.

Wir schauen uns das Falkland Museum am Gouvernement Jetty an. Es besteht aus einigen kleinen Gebäuden, in denen man den Pferdeschuster, die alten Druckmaschinen für Zeitungen und Poster usw. sehen kann. In einem kleinen Laden werden die Münzen und Geldscheine der Falkland Inseln als Souvenir verkauft. Wir kommen ins Gespräch mit Phil Middleton, dem Besitzer des Ladens. Er ist schon äußerlich ein interessanter Typ mit seinem langen, weißen Dumbledore Bart. Er erzählt uns alles über das Geld auf den Falkland Inseln. Es wird in England bei der Royal Mint in Cardiff designed und produziert und natürlich ist die Queen of England auf allen Scheinen zu sehen, allerdings mit einem fast jugendlichen Gesicht. Das Falkland Geld kam erst 1974 ins Spiel, vorher wurde hier mit den Englischen Pfund und Sterlings bezahlt. Die meistverkaufte Münze ist das 1 Penny Kupferstück, denn es hat einen Pinguin aufgeprägt und ist bei Touristen aus aller Welt ein begehrtes Sammlerstück. Ständig müssen diese Münzen reproduziert werden. Geld macht damit aber niemand, da die Produktion teurer ist, als der eigentliche Geldwert.

Phil lebt seit 1978 hier und ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Seine beiden Söhne leben in England und einer davon ist ein Marine Soldat. Während wir mit ihm schnacken, tauchen gegenüber Kameraleute und Militär auf. Kurze Zeit später hören wir einen Hubschrauber starten. Wir erfahren von Phil, das heute morgen der Britische Verteidigungsminister auf den Falkland Inseln gelandet ist und er in wenigen Minuten gegenüber im Hauptmuseum ein paar wichtige Leute aus der Falkland Regierung treffen wird. Michael Fallon? Wer ist das denn, fragen wir uns. Da kann man doch mal sehen, dass wir in unseren Wohnmobilen nicht immer alle politischen Geschehen rund um die Welt mehr mitbekommen. Aber das ist schon was besonderes heute und wir sind gespannt, was passieren wird.

Während wir warten, bringt Phil uns mit vielen Geschichten zum Lachen. Er erzählt uns von den Besuchen von Prinz William und Prinzessin Anne. Sie war gerade vor drei Wochen hier. William war hier vor einigen Jahren vier Monate lang stationiert. Seine Bewachung war natürlich gegeben, aber auf der Insel geht es freundlich zu. William hat die Victory Bar einen Abend lang besucht. Seine Sicherheitsbeamten sind kurz vorher in die Bar und haben den Barbesitzer gefragt, ob das okay ist. Dieser konnte und wollte das natürlich nicht ablehnen. Die Bar war voll mit Einheimischen. Sie wurden gebeten keine Fotos zu machen. Alle Handies mussten ausgeschaltet werden und die Presse war nicht erlaubt. William soll ganz natürlich mit allen umgegangen sein. Jeder wollte ihm einen Drink spendieren. Der Barmann wurde vorher eingeweiht, dass William Drambuie mit Limonade bestellen würde. Serviert wurde ihm aber Eistee, der exakt das gleiche Aussehen hat. Der Prinz trinkt nicht in der Öffentlichkeit und bei Hundert Einladungen am Abend dürfte der Alkoholspiegel tödlich sein. Ein gutes Geschäft an diesem Abend für die Victory Bar!

2011 gab es hier auf den Falkland Inseln eine Wahl. Die Frage war simpel: Sollen die Falkland Insel weiter zu Großbritannien gehören oder nicht? 99,9% stimmten für Ja. 2 Bewohner waren für die Unabhängigkeit, einer wollte im Verbund mit Großbritannien bleiben, aber mehr lokale Rechte beanspruchen. Während unsere Gespräches mit Phil wird deutlich, dass er letzterer gewesen sein muss. Natürlich ist ihm bewusst, dass die Falkland Inseln eine Unabhängigkeit nicht überstehen würden. Die 1700 Soldaten, die zur Zeit auf den Inseln stationiert sind, würden abgezogen werden und dann könnten sich 3000 Einwohner plus 600.000 Schafe nicht mehr gegen Feinde (Nr. 1 wäre da sicherlich Argentinien) wehren. Dennoch sind die Interessen und Probleme hier unten ganz andere, als z.B. in England und Phil würde sich wünschen, dass die Leute (damit meint er vor allem die Jugend) sich hier mehr für ihre Rechte und Bedürfnisse politisch einsetzen, statt willenlos alles zu akzeptieren, was in London beschlossen wird.

Seine Frau hat bei der Wahl die Auszählung der Stimmen gemacht. Phil saß zu Hause vor dem Fernseher und völlig unerwartet gab es auf einmal auf Sky News eine Nachrichtenunterbrechung. Breaking News von den Falkland Inseln wurden England-weit ausgestrahlt und Phil sieht seine Frau live im Fernsehen, wie sie die Stimmenzettel in 10er-Stapel ablegt. Eine Tag später erfährt er, dass seine 6-jährige Enkelin stolz in der Schule erzählt hat, das Grandma super gut von 1 bis 10 zählen kann. Sie ist so gut darin, dass sogar das Britische Fernsehen darüber berichtet. Eine köstliche Geschichte!

Auf einmal wird es hinter uns etwas hektisch und der Britische Verteidigungsminister läuft an uns vorbei. Kurz bevor er das Museum betritt dreht es sich noch einmal zu seinem Berater um und mir gelingt ein gutes Foto. Muss ja festgehalten werden!

Wir schnacken 90 Minuten mit Phil und erleben auch noch den Abschied vom Verteidigungsminister. Er trägt sich im Museum noch in das Gästebuch ein und Helen schreibt unsere Namen etwas später direkt darunter.

Uns bleiben nur noch zwei Stunden, um den Rest von Stanley zu sehen und Helen muss natürlich auch noch einen Abstecher in den Supermarkt machen. Dort decken wir uns mit Fertigsoßen ein. 30 Pakete zu Englischen Preisen, da schlagen wir zu. In Kanada und den USA zahlen wir das Dreifache für die importierte Ware. Kekse, Schokolade, Cappuccino (in Ushuaia haben wir den Carrefour inzwischen ja leer gekauft!), Heinz Beans und vor allem unsere geliebten OXO Brühwürfel kommen hinzu. 78 Pfund zahlt Helen mit ihrer Kreditkarte an der Kasse.

Wir machen noch einen kurzen Abstecher in die Kirche, die Victory Bar und den Friedhof und nehmen eines der letzten Zodiacs um 13.30 Uhr zurück an Bord. Die Plancius steht inzwischen viel weiter draußen im Hafen, denn sie musste mit Marinediesel aufgetankt werden. Entsprechend lang ist unsere Zodiac Fahrt. Es fängt justamente auch noch an zu regnen, der Wind nimmt zu, die Wellen werden höher und wir bekommen ordentlich Spritzwasser ab.


Tag 4: Landausflug nach Stanley (Falkland Inseln)

Zum Glück gibt es gleich Mittagessen - ich bin am verhungern und nehme mir eine große Portion Nudeln und Antipasti. Während wir essen macht sich die Plancius auf in Richtung Südgeorgien. Wir haben Glück, die See ist relativ ruhig.

Nach dem Mittagessen bekomme ich Kopfschmerzen und im Laufe es Nachmittags wird eine Migräne daraus. Dennoch schaffe ich es durch die Vorträge. Ali hält einen Vortrag über Albatrosse. Anschließend schleppen wir uns todmüde zu Tobias Brehm Deutschem Vortrag über die Geologie der Falkland Inseln. Der Vortrag ist wider erwartend sehr interessant und geht bis in die Gondwana Zeit zurück. Wir erfahren viel über die Bewegung der Kontinente und die damit zusammenhängenden Geologischen Gemeinsamkeiten, über Sedimentablagerungen, Fossilienfunde usw.

Ich frage mehrfach - und mehr oder weniger scherzhaft gemeint - nach den Goldvorräten auf den Falkland Inseln nach. Das wollte ich schon genauer wissen, denn irgendwie muss ich diese super teure Reise ja wieder refinanzieren. Uns bleibt anschließend gerade noch genug Zeit, mal kurz für kleine Königstiger zu gehen und schon müssen wir wieder zum nächsten Vortrag. Das ist echt anstrengend hier an Bord. Es bleibt kaum Zeit mal an Deck zu gehen. Mit den Fotos und Tagebücher schreiben sind wir schon jetzt im Hintertreffen - und es ist gerade mal Tag 4. Aber die Vorträge sind hier alle wirklich informativ und gut gemacht. Es macht Spaß Ali, Jim, Carol und den anderen zuzuhören. In der Regel ist die Lounge auch zu allen Vorträgen gefüllt.

Um 18 Uhr erfolgt der Recap des Tages. Ali versorgt uns mit Informationen über die Jiggers. Die Tintenfisch Boote kommen zur Zeit nach Stanley, um ihre Fischlizenz zu kaufen. Es sind idR Boote aus Korea, Japan und China. Die Fangquote wird von der Falkland Conservation Organisation vorab festgelegt. Das Leben an Bord ist hart, teilweise unmenschlich. Die Boote sind mit großen Scheinwerfern ausgestattet. Das Licht lockt nachts die Tintenfische an die Wasseroberfläche. Hier warten Leinen mit Köder auf sie. Ein sehr hartes, aber lukratives Geschäft und eine der Haupteinkommensquellen für die Falkland Inseln.

Catherine Buckland (UK), eine der Tauchexperten an Bord, erzählt uns über das Schiffswrack im Hafen von Stanley - die Lady Elizabeth. Sie ist ein Dreimaster und wurde kaputt in den Hafen von Stanley geschleppt. Die Reparaturen waren zu teuer und so hat man sie später als Speicher benutzt. Ursprünglich war sie an einer Mole befestigt, aber während eines schweren Sturmes haben sich die Verankerungen gelöst und das Schiff ist in Richtung Buchtausgang gedriftet und dort an einem Strand hängen geblieben. Catherines Ur-Ur-Großvater war für zwei Jahre Crewmitglied an Bord am Anfang des 20. Jahrhunderts. Carol Knott (Schottland), unsere Historikerin an Bord, schließt das Recap mit ihrem letzten Geschichtsvortrag zu den Falkland Inseln ab.

Zum Abendessen gibt es Salat mit Panceta. Helen hat Kabeljau mit Safrankartoffelpurree. Ich nehme das Lamm mit frittiertem Gemüse. Zum Nachtisch gibt es Creme Brulee. Helen musste die vierte Portion ablehnen. Es passte nichts mehr rein.

Mir geht es anschließend richtig schlecht. Meine Migräne ist im vollem Gange und ich muss mich hinlegen. Helen holt mir eine Tüte mit Eiswürfeln von der Bar und irgendwann schlafe ich ein.