11. - 30.05.2016: Lago Muster - Sarmiento - El Bolsón

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Da wir noch ein wenig Zeit bis zu unserer Abreise nach Kanada haben, fahren wir noch einmal südlich und verbringen drei entspannte Nächte am Lago Muster nahe Sarmiento. Wir stehen ganz alle dort, das Wetter ist allerdings auch bescheiden.

Dann wird es wieder sonnig und wir fahren auf einer 30km langen Schotterstraße zum Bosque Petrificado José Ormachea, um uns die versteinerten Baumstämme anzugucken. Der Eintritt ist kostenlos und man folgt einem angelegten Wanderweg. Die 65 Millionen Jahre alten versteinerte Bäume liegen verstreut in der kahlen Landschaft. Wir sind die einzigen Besucher und lassen uns in aller Ruhe Zeit. Allerdings pfeift uns eine steife Brise um die Nase, die obendrein sehr kalt ist. Wir haben jeweils zwei Fleece-Jacken an und ich muss mir sogar meine Kapuze um den Kopf schnüren, damit mir nicht das Gehirn einfriert.

Anschließend fahren wir nach El Bolsón und verbringen die nächsten 6 Tage damit bei Klaus und Claudia Winnietwo für die 5,5 Monate lange Einlagerung vorzubereiten. Er wird von oben bis unten mal richtig durchgeschrubbt, da wir keine Lust haben, dass im nächsten Sommer bei unserer Wiederkehr zu machen. Sogar die Teppiche werden unterm Schlauch gewaschen und Helen kriecht in die letzten Winkel, um den Staub von den vielen Schotterpisten zu entfernen.

Nebenbei haben wir auch ein wenig Zeit mit Klaus und Claudia zu schnacken - toll, sie einfach mal persönlich kennenzulernen. Sie wurden weltberühmt durch ihr Buch und den gleichnamigen Diavortrag "Abgefahren". 16 Jahre lang waren sie mit dem Motorrad in der Welt unterwegs. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt tun. Absolut lesenswert und eine echte Inspiration für alle Weltreisenden.

Wir haben Klaus in Hamburg bei einem seiner Diavorträge vor gut 16 Jahren gesehen. Claudia war damals schwanger und ihre Stimme wurde per Toneinspielung in den Vortrag eingebaut. Sie leben heute mit ihren beiden Töchtern auf einem wunderbar ruhigen Grundstück nahe El Bolsón - ein echter Wohlfühlplatz!

Hier stellen wir Winnietwo in der Pferdescheune unter und Klaus fährt uns netterweise zur Busstation in El Bolsón. Es beginnt die lange Rückreise nach Kanada. Der Bus von El Bolsón nach San Carlos de Bariloche hat wegen eines Verkehrsunfalls 90 Minuten Verspätung, aber wir kommen pünktlich in Bariloche an, um den Andesmar-Bus nach Santiago de Chile zu nehmen. Die Fahrt dauert 19 Stunden und wir haben zum Glück die super komfortablen Liegesitze gebucht. Erstaunlicherweise bekommen wir sogar ein wenig Schlaf.

Unsere Abflugzeit von Santiago de Chile nach Panama City hat sich über die letzten Monate um eine Stunde nach vorne verschoben, unser Bus hat Verspätung und wir befürchten schon, dass wir den Flieger verpassen. Ich gucke auf unseren GPS Karten am Laptop nach, wo genau die Bushaltestelle in Santiago de Chile ist. Es gibt zwei und wir steigen bei der ersten aus, um schnell mit einem Taxi zum Flughafen zu kommen. Der Taxifahrer versteht unsere leichte Panik und drückt aufs Gaspedal. Keine 15 Minuten später sind wir am Flughafen und schaffen noch rechtzeitig den Check-In. Puh!!!

In Panama City haben wir nur ein paar Stunden Aufenthalt, dann geht es weiter nach Mexico City, wo wir kurz nach Mitternacht ankommen. Hier nehmen wir uns für ein paar Stunden ein Hotelzimmer direkt beim Flughafen. Der Flieger nach Vancouver ist schon wieder um 6 Uhr morgens. Stress pur!

In Vancouver nehmen wir kurz nach Mitternacht den Greyhound Bus und am nächsten Morgen hat uns Winnie, unser geliebtes Wohnmobil aus den USA, wieder. Er hat den Winter wunderbar bei unseren Freunden auf der Farm überstanden. Wir stöpseln schnell die Batterien und die Solarzelle ein und gehen dann erst einmal ins Bett. Über 72 Stunden waren wir unterwegs. Wir sind todmüde!