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Der Wecker klingelt um 8 Uhr und wir schmeißen uns in die Klamotten, um pünktlich auf dem Paudimar Campingplatz zu sein. Mia kommt uns freudig entgegen. Sie weiß schon was Sache heute ist und obwohl Mama und Papa den ganzen Tag weg sein werden, scheint sie nicht ganz so deprimiert wie sonst zu sein. Uwe erzählt uns, dass er heute morgen so gegen 7 Uhr schon an unserem Womo vorbei gelaufen ist. Mia hat Winnietwo sofort erkannt uns ist gleich sechs Mal ums Auto gelaufen. Wir lagen noch im Tiefschlaf! Sorry, Süße, aber 8 Uhr ist schon echt früh für uns!!!
Pünktlich um 9 Uhr geht die Tour zu den Argentinischen Wasserfällen für Claudia, Uwe und Rainer los und Claudia sagt zum Abschied zu Mia: "Viel Spaß bei deinem Spa-Tag mit Helen und Kirsten!!!" Ich nehme mir gleich die Hundeleine und laufe eine Runde mit Mia. Die Leine brauche ich eigentlich nicht, denn Mia gehorcht unglaublich gut. Aber man weiß ja nie. Sie kennt die Gegend hier und läuft schnurstracks zur großen Wiese gegenüber vom Paudimar Campingplatz. Der Rasen ist so schön weich und saftig, da muss erst mal die ein oder andere Rolle gemacht werden. Mia führt mich zu einem Haus und in einem großen Käfig ist eine Hundemama mit ihren Welpen. Ach, sind die süß!
Obwohl es noch relativ früh am Morgen ist, ist es heiß und schwül. Mia und ich traben mehr oder wenige langsam die Straßen entlang. Mia schnüffelt die Pflanzen ab, ich fotografiere sie. Nach gut einer Stunde fängt es leicht an zu regnen und wir kehren zum Campingplatz zurück. Ich frühstücke erst einmal und Mia ruht sich unter ihrem Womo aus. In der Hitze hat sie nicht mal Lust Ball zu spielen. Wir drei haben einen entspannten Tag, alle paar Stunden drehe ich mit Mia eine Runde und erkundige so die Umgebung rund um den Paudimar Campingplatz. Mia ist super pflegeleicht, dennoch macht sie ausgerechnet beim Golfhotel einen Haufen. Zum Glück habe ich eine Tüte dabei.
Die Drei kommen gegen 18 Uhr zurück ... total verschwitzt, aber sehr happy über den Ausflug. Uwe und Claudia laden uns anschließend zum Abendessen im Poolrestaurant ein. Vorher gehen wir uns alle aber erst einmal eine Runde abkühlen. Auf dem Fernseher am Pool läuft die Championsleague und es sieht nicht sehr gut für die Englischen Mannschaften aus.
Während Uwe und Claudia einen Ruhetag einlegen, machen wir uns zu den Iguazú-Wasserfällen auf der Brasilianischen Seite auf. Wir waren 2002 schon einmal während unserer Kumuka-Tour hier, aber warum sollten wir dieses wunderbare Naturereignis nicht noch ein zweites Mal genießen. So etwas sieht man ja nicht alle Tage.
Wir laufen 15 Minuten vom Paudimar zur Hauptstraße und steigen dann in den 120er Bus ein, der uns direkt bis zum Eingang der Fälle bringt. Der Eintritt pro Person liegt bei knapp 64 R$ (≈ 16 EUR). Vom Eingang sind es noch gut 10km Fahrt, die man mit einem Shuttlebus zurücklegt. Es gibt mehrere Ein- und Aussteigemöglichkeiten. Wir entschließen uns beim Belmont Hotel auszusteigen und von dort auf dem 1.2km langen Wanderweg an den Fällen entlang zu laufen.
Helen beweist sich erneut als ideale Spotterin. Während ich mich auf das viele Fotografieren konzentriere, entdeckt sie diverse Echsen, Schmetterlinge, einen großen Iguana und einen Tausendfüßer für mich. Der Kamerachip glüht und wir schwitzen uns bei der hohen Luftfeuchtigkeit tot. Eigentlich war für heute Regen angesagt, aber das Wetter ist super. Sonne und Wolken wechseln sich ab, der Regen sollte erst am späten Abend kommen.
Wir verbringen Stunden auf dem eigentlich kurzen Wanderpfad, denn auf jedem Meter gibt es was zu sehen! Wirklich toll und das Geld ganz sicher wert. Von Claudia und Uwe haben wir ein paar weiße Regen-Ponchos geliehen bekommen. Beim letzten großen Wasserfall kommen sie zum Tragen. Eigentlich machen wir das nur aus Spaß für ein paar Fotos, denn wir sind klitschnass geschwitzt und die Gicht vom Wasserfall wäre eigentlich eine willkommene Abwechslung gewesen.
Es ist bereits Nachmittag und wir haben Monsterhunger. Es gibt diverse Fastfood-Möglichkeiten, aber uns ist nach einem gesunden Essen zumute und wir entschließen uns für das teure, aber leckere Buffet. Man gönnt sich ja sonst nichts! Anschließend drehen wir noch eine kurze Verdauungsrunde und nehmen dann gegen 16.30 Uhr den Shuttlebus zurück zum Eingang. Keine 5 Minuten später fährt der 120er in Richtung Paudimar ab - gutes Timing! Am Himmel sind inzwischen Pechschwarze Wolken zu sehen. Claudia und Uwe sind im Pool - gut, denn da wollen wir auch gerade hinein. Mia bekommt aber erst einmal ihr Leckerli. Die Belohnung für das Aufpassen auf unser Wohnmobil!
Wir haben den Tag bei den Iguazú-Wasserfällen richtig genossen. Hier noch die Videozusammenfassung:
Iguazú-Wasserfälle
Wir verbringen unseren letzten Abend mit Rainer, Claudia und Uwe, denn am nächsten Tag trennen sich leider unsere Wege für eine Weile. Wir fahren in den Süden von Brasilien, Rainer fährt ins Ungewisse und Claudia und Uwe fahren nach Paraguay zurück. Wie immer brauchen wir etwas länger mit dem Aufbruch. Rainer fährt um 11.30 Uhr vom Hof, Claudia und Uwe um 13.00 Uhr und wir müssen noch Duschen und die Toilette entleeren. Ich bin gerade im Waschhaus, da höre ich ein lautes Rauschen. Ein Blick durch die Tür sagt alles: Orkanartiger Wind, Schwarzer Himmel ... alles wie aus dem Nichts ... ich renne zum Womo zurück, um alle Türen zu schließen, Helen macht das gleiche mit den Dachluken und ehe wir uns versehen, regnet es Badewannen vom Himmel. Unglaublich, wie schnell das hier geht. Innerhalb weniger Minuten steht der ganze Campingplatz unter Wasser! Jetzt heißt es für uns erst einmal den Sturm auszusitzen. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei, wir machen vorsichtig die Türen wieder auf und sehen, dass direkt neben unserem Womo ein großer Ast runter gekommen ist. Glück gehabt, das er Winnietwo nicht getroffen hat!
Gegen 15 Uhr kommen auch wir dann endlich los. Wir fahren nur wenige Kilometer und schauen uns den Internationalen Campingplatz an, denn dort soll es eine Möglichkeit geben, das Wohnmobil für eine Zeit unterstellen zu können. Auf dem Platz stehen die roten Fahrzeuge von Rotel Tours - die rollenden Hotels mit den Schlafsärgen. Die Besitzerin will für das Unterstellen 10 R$ pro Tag haben. Das wären gut 75 EUR für den Monat - recht happig für einen Außenplatz ohne Überdachung.
Wir fahren weiter zum Einkaufen. Es regnet schon wieder leicht. Helen bleibt beim Fahrzeug, während ich im Muffato Supermarkt die nötigsten Dinge einkaufe. Es gibt leckere Vollkornbaguettes. Dazu kaufe ich Tomaten und Kochschinken - unser verspätetes Mittagessen. Wir haben Hunger! Während wir das Mahl zubereiten, klopft es an unserer Tür. Uwe! Die Drei haben den Sturm in einer Shopping Mall ausgesessen und Claudia ist gerade ebenfalls im Muffato zum Einkaufen. Uwe und Mia kommen zu uns - Mia freut sich, dass sie endlich mal in unserem Winnietwo sein kann.
Dann heißt es erneut Abschiednehmen. Wir werden euch vermissen! Die letzten Wochen und Monate waren wirklich super mit euch! Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen!
Wir schaffen noch etwa 150km auf der guten Autobahn und stoppen um 19.30 Uhr um die Ecke von einer Tankstelle.
