02. - 15.05.2018: Praia Grande - Parque Nacional de Aparados Da Serra - Canion Itaimbézinho - Canion Fortaleza - Canela - Gramado - Parque Estadual Do Caracol - Nova Petrópolis

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21 Tage Non-stop Sightseeing und Action liegen seitdem wir Pomerode verlassen haben nun hinter uns. Ein Highlight folgte nach dem anderen. Ich habe gerade mal gezählt: wir haben schlappe 363 Video-Clips und 2793 Fotos in dieser Zeit geschossen - gelöschte Dateien und Einzelbilder für Panoramas nicht mitgerechnet.

Wir brauchen dringend eine Pause vom Reisen und stellen uns auf den kostenlosen Campingplatz in Praia Grande mit Stromanschluss und Wasser. Ein sehr schöner, großer Platz direkt am Fluss, nachts wunderbar ruhig, zu Fuß kann man locker im Dorf einkaufen gehen - optimal für uns. Zweimal ist sogar das ansonsten geschlossene Toilettenhaus offen, sodass wir duschen und unsere Toilette entleeren können.

Im Visitor Center läuft rattenschnelles Internet und man kann recht bequem dort auf einer Couch sitzen, was wir auch mehrfach zum Fußballgucken nutzen. Liverpool schafft in der Champions League den sensationellen Einzug ins Finale trotz einer 4 zu 2 Niederlage in Rom. Arsenal fliegt einen Tag später im Halbfinale gegen Atletico Madrid raus und der HSV verliert sein vorletztes Bundesliga Spiel 3 zu Null in Frankfurt, aber Wolfsburg kann auch nicht punkten und so wird die Entscheidung über den Abstieg auf den letzten Spieltag der Saison vertagt.

Praia Grande liegt keine 20km vom Nationalpark Aparados Da Serra mit seinen schönen Canyons entfernt, aber wir müssen zunächst das schlechte Wetter ein wenig aussitzen und bleiben 8 Nächte auf dem Campingplatz. Von einer "Reisepause" kann man aber nicht wirklich sprechen, denn der Laptop läuft 15 Stunden am Tag, um die vielen Bilder und Fotos zu gucken, zu bearbeiten und die Webseite zu schreiben.

Am 10. Mai fahren wir dann aber bei strahlendem Sonnenschein zum Canion Itaimbézinho hoch. Die kurvige Straße steigt 1000m an und ist in einem sehr schlechten Zustand. Am Anfang ist sie zum Teil noch asphaltiert, nur in den Kurven kommt dann der Schotter. Wir fragen uns, welche Logik dahinter steht. Will man vermeiden, dass die Leute zum Nationalpark fahren? Oder sollen die Raser gebremst werden - immerhin geht es ja ziemlich steil hoch oder runter? Wir wissen es nicht! Schleierhaft ist uns, warum sie zum Teil überhaupt asphaltiert ist. Auf den wenigen Hundert Meter zwischen den Schotterstücken kann man eh kein Gas geben, da hätten sie sich das Geld für den Teer auch gleich sparen können. Wir schleichen jedenfalls mit weniger als 10 km/h dahin und brauchen 1,5 Stunden für die 17km zum Canyon. Die letzten beiden Kilometer vom Eingang des Parks bis zum Parkplatz sind erstaunlicherweise wieder asphaltiert!

Wir machen schnell eine Mittagspause und laufen dann zwei Wanderwege im Park ab. Der Canyon ist beeindruckend mit seinen 700m senkrechten Wänden. Zwei Wasserfälle fallen in die Tiefe, über uns kreisen die Geier. Die zweite Wanderung geht leider überwiegend auf einer 2,5km langen Schotterstraße bis zu einigen Aussichtspunkten. Von der Straße hat man keine Blicke auf den Canyon - Bäume und Sträucher versperren den Blick.

Dennoch lohnt sich der Weg, denn am späten Nachmittag kommt die Sonne von hinten und leuchtet den ganzen Canyon aus. Gut, dass wir nicht die Wanderung in den Canyon von Praia Grande aus gemacht haben. Von oben können wir nämlich sehen, dass es unten keinen richtigen Wanderweg gibt, sondern nur einen Flusslauf mit großen Steinen. Kein Wunder, dass man diese Wanderung nur mit einem lokalen Guide machen darf, die pro Person aber mindestens 180R$ kostet. Je größer die Gruppe, desto billiger wird es pro Teilnehmer. Uns war das Wetter in den letzten Tagen zu schlecht dafür und die Blicke von oben finden wir persönlich eh beeindruckender.

Auf dem Rückweg entdecken wir noch eine wunderschöne, grüne Libelle und drei Geier, die ihre Flügel an einem ruhigen Wasserloch trocknen. Wir genießen anschließend erst einmal unseren Cappuccino und Schokokuchen bevor wir die weiteren 16km auf Schotterstraße bis nach Cambará Do Sul angehen. Die Straße ist unwesentlich besser, aber nur, weil sie nicht rauf und runter, sondern über das Hochplateau geht. Wir schaffen es gerade noch vor Sonnenuntergang in Cambará Do Sul anzukommen und stellen uns für die Nacht vor die Touristeninformation.


Canion Itaimbézinho

Am nächsten Morgen ist der Himmel grau. Laut Wettervorhersage soll es um 11 Uhr sogar regnen, aber das ist nicht der Fall und so fahren wir zum Canion Fortaleza für den Nachmittag. Die ersten 13km sind geteert, aber die letzten 9km haben es in sich ... die Sand-Schotterstraße ist noch schlechter, als die von gestern und das will schon was heißen.

Wir laufen gegen 13 Uhr los. Die Wolken über uns werden immer dunkler, aber zunächst regnet es nicht. Entlang eines Flusses kommen wir zum Wasserfall Cachoeira Tigre Preto, denn wir aber nicht sehen, denn wir stehen direkt oben an der Kante. Der Wanderweg scheint nicht weiter zu gehen und den Canyon sehen wir auch nicht wirklich. Ah ... auf der anderen Seite vom Flusses sehe ich einen Wegweiser. Haben wir den falschen Wanderpfad genommen? Wie kommt man denn da jetzt hin? Doch nicht etwa über die Steine und durchs Wasser am Rand des Wasserfalls, der Hunderte von Metern in die Tiefe stürzt?!

Wir müssen uns verlaufen haben und sind schon dabei umzudrehen, da kommt ein Brasilianisches Pärchen aus dem Busch, wo der Wegweiser steht. Wir beobachten, wie sie sich den Weg über die Steine durch den Fluss suchen. Und zwar nicht direkt an der Kante, sondern im sicheren Abstand dazu. Ich frage sie, ob sich das Risiko lohnt und sie heben unisono den Daumen. Es soll einen schönen Blick auf den Wasserfall geben und der Pedra Do Segredo (der geheime Stein) ist auch um die Ecke zu sehen.

Okay, dann versuchen wir es doch auch mal. Ganz vorsichtig wiegen wir unseren Weg über die glatten Steine ab. Hier und da halten wir Händchen, damit keiner von uns ins Wasser plumpst. Meine Schuhe werden zwar etwas nass, aber keine 5 Minuten später stehen wir auf der anderen Seite. Der Pfad ist nach dem Regen hier und da etwas rutschig, aber wir bekommen tatsächlich einen guten Blick auf den Wasserfall und den Fortaleza Canyon.

Helen tritt auf einem kleinen Holzsteg seitlich auf eines der Hölzer und bricht sich anschließend fast den Fuß. Das Holzstück ist nicht befestigt, klappt unter ihrem Schuh hoch und sie rutscht mit samt Holz ab. Zum Glück passiert nichts. Wir schauen uns weiter oben noch den "geheimen Stein" an - ein Gesteinsbrocken, der auf einem Stück Felsen balanciert und laufen dann wieder zurück.

Inzwischen hat der Wind enorm zugenommen und weht in heftigen Böen mit Orkanstärke über uns hinweg. Je näher wir dem Wasserfall kommen, desto nasser werden wir. Es regnet nicht, aber der Wind treibt die Gicht in die Höhe. Ich wickle die Kamera vorsichtshalber in eine Plastiktüte ein und mache ein Video von Helen beim Überqueren der Steine.

Hinter uns kommen Aline und Vitor, ein sehr nettes Paar aus Novo Hamburgo. Sie sprechen fließend Englisch und wir haben viel Spaß auf dem Rückweg zum Parkplatz mit den beiden. Sie geben uns auch noch den Tipp die letzten 2,5km auf der Schotterstraße zum Ende oder Anfang (je nachdem, wie man das sieht) des Canyons zu fahren. Der Blick von oben soll toll sein.

Die Schotterstraße ist erneut scheiße und wir schleichen dahin. Ganz ehrlich, wir wären schneller zu Fuß gewesen. Aber der heftige Wind ist eisig und wir sind froh, ein paar Minuten Ruhe im Auto zu haben.

Eine Gruppe von Rangern sitzt unter einem Schutzdach neben dem Parkplatz und eine Frau warnt uns vor den 70km/h starken Winden. Wir sollen nur gebückt an den Rand des Canyons gehen, denn es gibt keine Absperrungen hier. Ich kann die Kamera kaum ruhig genug für ein Foto halten! Wir eiern am Canyonrand entlang und ich beobachte anschließend eine Familie, die im Wind versucht ein Gruppenfoto hinzubekommen, aber der Wind verweht ständig die Haare. It's a bad hair day, no doubt! Halb erfroren und total verwindet machen wir erst einmal unsere übliche Kaffeepause, bevor wir die anstrengende Schotterstraße wieder nach Cambará Do Sul zurück fahren.


Canion Fortaleza

Am nächsten Morgen gehen wir mit samt Computer und WiFi-Booster in die Touristeninformation in der Hoffnung auf eine schnelle Internetverbindung, denn heute ist der letzte Spieltag in der Fußball-Bundesliga und Hamburg spielt gegen Mönchengladbach. Wie immer verpassen wir die ersten Minuten, denn keine der beiden Internetseiten, auf denen wir normalerweise Fußball gucken, läuft. Grrrrr ...

Aber dann bekommen wir doch noch die ersten Bilder und was sehen wir da? Hunt läuft zum Elfmeter an und es steht 1 zu Null für den HSV. Wir jubeln lauthals und hören dann anschließend, dass Wolfsburg leider auch schon 1 zu Null gegen Köln führt, und das schon seit der ersten Spielminute. Hamburg muss gewinnen und gleichzeitig muss Köln Wolfsburg schlagen, damit der HSV zumindest noch den Relegationsplatz schafft, aber leider wird daraus nichts. Der HSV führt kurz vor Ende der 90 Minuten zwar mit 2 zu 1, aber in Wolfsburg steht es 4 zu 1. Die Ernüchterung im Hamburger Stadion ist groß.

Noch ehe der Schiedsrichter das Spiel abpfeifen kann, randalieren 50 bis 100 Superarschlöcher hinter dem Gladbacher Tor und feuern Pyrotechnik ab. Vermummt hatten sie sich unter einem schwarzen Tuch während des Spiels versteckt. Da steigt Hamburg erstmalig aus der Bundesliga ab und dann können nicht einmal die letzten Minuten in Würde zu Ende gespielt werden. Die 57.000 Zuschauer im Stadion pfeifen diese Vollidioten lautstark aus, die Polizei rückt an, die Spieler verlassen kurz das Feld ... man lässt die Randalieren gewähren und bewahrt die Ruhe.

15 Minuten später lässt der Schiri das Spielfeld räumen und pfeift das Spiel für wenige Sekunden noch einmal an und gleich wieder ab. Laut Bundesligaverordnung muss das sein, damit das Spiel nicht annulliert und als verloren für den HSV gewertet wird ... was natürlich auch keinen Unterschied mehr gemacht hätte, denn der HSV ist abgestiegen. Der Dino der Bundesliga spielt nächstes Jahr in der 2ten Liga. Nach 54 Jahren und wer weiß wie viele Tagen, Stunden und Minuten sollte die Uhr im Stadion eigentlich jetzt stillstehen, aber niemand scheint ein Herz dafür zu haben.

Die Spieler verabschieden sich vom tollen Publikum unter viel Applaus - in den letzten Wochen hat der HSV ja auch super gekämpft und noch einige sehr gute Spiele hingelegt, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wir sehen auf Sky, wie der kleine Ito bitter weint und uns beiden kommen jetzt auch die Tränen. Klar, es gibt Schlimmeres im Leben! Aber wir sind halt echte Fußballfans und egal ob gewonnen oder verloren, mir kommen ja häufig bei Sportereignissen die Tränen.

Objektiv betrachtet, muss man natürlich sagen, dass der HSV zurecht abgestiegen ist. Ich denke da nur an das grottenschlechte Spiel gegen Werder Bremen in der Rückrunde. Man kann hier auch nicht von Pech sprechen, denn der HSV dümpelt seit Jahren da unten rum und irgendwann ist das Glück in letzter Minute halt aufgebraucht. Trotzdem wird der HSV in der Bundesliga fehlen. Mal ehrlich, wer langweilt sich nicht über die Bayern. Ist doch Kacke, dass der Erste mit 20 oder mehr Punkten schon x Spieltage vor Ende der Saison feststeht. Da muss sich was ändern! Als Hamburger Fan hat man sicherlich in den letzten 5 Jahren mehr und mehr graue Haare bekommen, aber was für eine Dramatik war in jeder Saison dabei! Spannender geht es doch gar nicht mehr! Na ja, jetzt werden wir in der nächsten Saison halt Montags gucken und hoffen, dass der HSV sofort den Wiederaufstieg schafft. Auch das wird wieder spannend und aufregend werden!

Wir machen erst einmal Mittag und fahren dann nachmittags weiter nach Canela. Die Sonne scheint heute wieder und wir finden einen super tollen Stellplatz direkt neben der beeindruckenden Kathedrale. Ich sprinte in Hausschuhen schnell rüber, denn die Sonne geht gerade unter und die Kirche wird schön angeleuchtet.

Canela und Gramado liegen auf gut 900 Höhenmetern, im Winter soll hier ab und zu sogar mal Schnee fallen. Morgen ist Muttertag in Brasilien und es sind viele Touristen unterwegs. Kaum ist die Sonne untergegangen, wird es richtig kalt. Wir ziehen uns lange Hosen und gleich zwei Fleecejacken an. Brrrr ...

Viele laufen hier mit Handschuhen, Wollmütze, Schafsjacke und Winterstiefel rum - ein total ungewohnter Anblick in Brasilien, denn normalerweise ist es so heiß hier, dass wir die Leute nur in Badeklamotten sehen. Alle sind gut gekleidet und haben offensichtlich Kohle, denn die vielen Restaurants sind gut gefüllt und die Brasilianer shoppen wie wild.

Nachts ist die Kathedrale bunt angestrahlt. Um 20, 21 und 21.45 Uhr gibt es eine Lichtschau mit Musik. Da wir direkt daneben parken, sehe ich das gleich zweimal. Nett!


Lichtschau an der Kathedrale von Canela


Schneebilder in Canela

Gramado liegt keine 10km von Canela entfernt - im Prinzip geht eine Stadt in die andere über - am Straßenrand reiht sich eine Schokoladenfabrik/Laden nach der anderen. Die beiden Orte wurden von Deutschen gegründet und der Baustil soll entsprechend Alpenländisch Deutsch sein ... na ja, mehr Kitsch als alles andere.

Aber dennoch macht der Stadtbummel hier Spaß. Die Leute sind gut drauf, es gibt überall was zu gucken und wir laufen in JEDES Schokoladengeschäft, denn jeder potenzielle Kunde wird hier von einem Mitarbeiter bereits an der Eingangstür mit einer Schokoladenprobe begrüßt. Wir sammeln fleißig die kostenlosen Proben und sind nach wenigen Minuten schon völlig überzuckert.

Billig ist die Schokolade hier nicht. Dafür kommt sie in allen Geschmacksvarianten - darunter auch Gorgonzola und Salami - und Helen kann sich in einem der vielen Florybal Läden gar nicht entscheiden, die Auswahl ist einfach zu groß. Während Helen die Qual der Wahl hat, habe ich Spaß an der Deko in den vielen Läden - alles sehr fotogen gemacht und auch lecker zusammengestellt. Für umgerechnet 4 EUR kauft Helen ganze 175gr Schokolade. An der Kasse bekommt sie die kleinste Tüte für ihre 10 Schokoladenteile, die anderen Kunden neben ihr verlassen den Laden mit großen und sehr edel gemachten Tragetaschen. Muttertagsgeschenke, ohne Frage!


Schokoholiker

Ich hätte hier eigentlich Stunden mit Leute-Gucken verbringen können. Viele Damen kommen im Leder-Minirock mit Fickmich-Stiefeln oder Stilettos daher - das scheint hier gerade der absolute Moderenner zu sein. Man zeigt, was man hat! Nur wir nicht - wir laufen bei schlappen 16°C in Shorts rum. Brrrr ...

Zwei Stunden reichen uns dann auch und wir verlassen Gramado. Wir wollen uns für die Nacht vor den Eingang des Parque Estadual Do Caracol stellen. Unser GPS wählt mal wieder den kürzesten Weg und führt uns durch ein kleines Waldstück auf einem 1,5km langen und sehr engen Waldweg. Zum Glück kommt uns niemand entgegen. Na ja, so sehen wir etwas, das dem normalen Touristen verborgen bleibt ... nicht, dass man das gesehen haben müsste.


Gramado

Der Sicherheitsmann am Eingang des Caracol Parks ist sehr nett und verweist und auf den Parkplatz gegenüber vom Eingang. Hier hat uns der Nachtwächter im Blick - alles muito seguro! Zum Abendessen gibt es das leckere, frisch gebackene Brot aus dem Steinofen, dass wir in Gramado gekauft haben. Habe ich schon erwähnt, dass es hier in Brasilien einen super leckeren Schmelzkäse (Requeijão Cremoso) gibt?

Die Nacht ist sehr ruhig und etwas wärmer, als die gestrige in Canela, die auf 6,8°C um 3 Uhr morgens runter ging. Wir schlafen seit langem mal wieder in Klamotten, mit dicker Decke und Fleecedecke oben drauf und Wärmflaschen an den Füßen!

Am nächsten Vormittag besuchen wir den Parque Estadual Do Caracol. Helen bekommt 50% Ermäßigung für "über 60" - sie sagt am Kassenhäuschen "Un jubilador, un normal" (mit normal bin ich gemeint!) - und zahlt nur 10 statt der 20R$. Heute ist Montag und es sind kaum Leute im Park. Hauptattraktion ist der Wasserfall, der sich über eine Felskante 130m in die Tiefe stürzt. Ich mache EIN Foto vom Aussichtspunkt - wirklich spannend ist das hier nicht.

Nebenan gibt es einen 30m hohen Panoramaturm, der aber nicht im Preis mit inbegriffen ist. Heute hätte es 50% Rabatt auf die 24R$ (6 EURO!!!!!) pro Person gegeben. Spinnen die? Die Parkbroschüre verspricht Dinge, die gar nicht vorhanden oder im Preis mit inbegriffen sind. Von wegen man kann die 731 Stufen zum Wasserfall runter laufen ... GESPERRT! Es sieht auch nicht so aus, als wenn diese Metallstufen jemals wieder repariert werden. Die Bimmelbahn für Kinder ... man muss erneut EXTRA bezahlen.

Die Parkanlage ist zwar gepflegt, aber nur um diesen einen Wasserfall sehen zu können, viel zu teuer. Es gibt sogar Aussichtspunkte, auf denen man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen kann. Was soll das denn? Wir sind enttäuscht und machen uns nach gut 1,5 Stunden wieder von Dannen. Das hätten wir uns hier ersparen können!

Wir fahren am Nachmittag noch weiter bis Nova Petrópolis - einer weiteren Deutschen Ansiedlung. Hier soll man laut iOverlander bei einem sehr guten Restaurant (Vovo Augusto) stehen können, aber das Tor und Restaurant sind geschlossen. Wir stehen noch direkt davor und überlegen, was wir jetzt machen sollen, da spricht uns ein Motorradfahrer auf Deutsch durchs offene Fahrerfenster an. Er kennt scheinbar die Restaurantbesitzer und sagt, wir sollen durchs nächste Tor zum Gelben Haus fahren, da wird schon jemand sein. Und tatsächlich, eine ältere Dame (Anna) kommt raus und sie spricht zum Glück auch noch ein wenig Deutsch. Kein Problem, wir können uns oben beim Restaurant auf den Parkplatz stellen - Strom und Wasseranschluss sind vorhanden. Super! Das Restaurant hat morgen wieder auf - ich verspreche, dass wir dort zu Mittag essen werden.

Wir parken und laufen dann eine Runde durch den kleinen Ort. Viel zu sehen gibt es nicht, dafür geht der Tag mit einem toller Sonnenuntergang zu Ende. Ich mache uns schnell ein paar Hasta La Pasta Bandnudeln mit Gorgonzolasoße und nutze anschließend den Strom, um Bilder und Videos für die Webseite zu bearbeiten.

Am nächsten Morgen weckt uns der Regen - der Himmel ist total grau. Wir beschließen noch eine Nacht hier stehen zu bleiben. Gegen 11.30 Uhr füllt sich der Parkplatz, die Leute kommen zum Essen. Wir gehen erst um 14 Uhr rüber, aber es gibt kein Essen mehr, obwohl das Restaurant eigentlich noch bis 15 Uhr geöffnet ist. Die 5 Mitarbeiter sitzen an den Tischen und essen ihr Mittagessen - sie verweisen auf morgen, denn abends hat das Restaurant nicht auf. Okay, dann kommen wir eben morgen wieder und gehen schon um 12 Uhr - statt Frühstück gibt es dann eben gleich das Mittagessen.

Und so können wir schön ausschlafen. Erneut füllt sich der Parkplatz gegen 11.30 Uhr - die essen richtig früh Mittag hier in Brasilien! Wir trinken schnell eine Tasse Tee und gehen dann gegen 12.30 Uhr rüber. Für ganze 18R$ (4,50€) pro Person gibt es ein sehr gutes All-You-Can-Eat-Buffet. Trinkgeld wollen sie auch nicht haben. Zwei kostenlose Nächte mit Strom und Wasser und dazu ein sehr gutes und günstiges Mittagessen ... da kannste nicht meckern!