26.05. - 12.06.2018: Termas de Arapey - Bella Union - Encarnación - Missiones - Bella Vista - Ciudad Del Este

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Die Thermen von Arapey sind natürliche Thermen mitten in der Walachei. Der nächstgrößere Ort ist Salto im Süden (80km entfernt) oder Bella Union im Norden (95km entfernt). Direkt neben dem Río Arapey Grande wurde ein sehr schöner Kurort gebaut. Mehr als 2000 Hotelbetten aller Kategorien stehen zur Verfügung sowie 450 Campingplätze.

Es handelt sich um das älteste Thermalbad des Landes mit jährlich 150.000 Besuchern. 400.000 Liter pro Stunde mit bis zu 42°C warmen Wasser entweichen den 750 bis 1300 Meter tiefen unterirdischen Wasserspeichern des Acuífero Guaraní - ein über 1.200.000 Quadratkilometer großes Grundwassergebiet, eines der drei größten Süßwasservorkommen auf der ganzen Welt.

Zu Ostern ist hier immer die Hölle los, aber im Moment ist es zum Glück sehr ruhig. Wir kommen gegen 14.30 Uhr am neuen Eingangsbereich an, eine Schranke versperrt uns zunächst die Weiterfahrt aufs Thermalgelände. Wir werden freundlich von den Mitarbeitern am Eingang begrüßt. Wie lange wir bleiben, wollen sie wissen. Wir sind uns da nicht sicher, denn wir haben keine Ahnung, wie lange Claudia und Uwe hier noch bleiben. Deswegen fragen wir freundlich nach, ob wir nicht schnell mal auf den Campingplatz fahren können, um die beiden zu fragen. Wir kommen dann anschließend gleich wieder und bezahlen. Das ist gar kein Problem, man ist entspannt hier.

Wir sehen das Womo unserer Freunde auf dem Campingplatz und stellen uns gegenüber in die nächste Reihe. Von den beiden und Mia ist aber nichts zu sehen. Wir laufen einfach mal los und schauen uns einen Teil der großen Anlage an, irgendwo werden die Drei schon sein. Sie kommen uns irgendwann entgegen. Mia läuft im Vollsprint auf uns zu und begrüßt uns wild und freudig. Hallo, Süße! Wir haben Dich vermisst! Claudia und Uwe natürlich auch, aber die können nicht so schön mit dem Schwanz wedeln!!! ;-)

Wir sprechen uns mit ihnen ab und zahlen dann erst einmal für die nächsten 4 Nächte, man kann ja jederzeit verlängern. Der Preis wird durch die Größe des Fahrzeuges sowie die Anzahl der Personen bestimmt - für uns sind es etwa 11 EURO pro Nacht. Ein Spottpreis, denn Strom und Wasser (sehr gutes Trinkwasser!) sind am Platz und die Benutzung aller öffentlichen Thermalbäder ist mit drinnen. Hier lässt es sich wirklich sehr gut aushalten!

Uwe und Claudia zeigen uns am nächsten Morgen die ganze Anlage, es gibt sogar Supermärkte und eine Bäckerei hier. Man muss also nicht 80 oder 95km zum Einkaufen fahren, es ist alles vor Ort zu bekommen. Helen guckt sich vorsichtshalber auch mal genauer das 5-Sterne-Hotel an, aber die Kosten von 600$ pro Nacht schrecken ein wenig ab. Dafür lohnt sich unter Umständen das 15$ Frühstücksbuffet im besagten Hotel, aber dazu kommen wir in den nächsten Tagen gar nicht, denn wir kochen und essen gemeinsam mit Claudia und Uwe und das ist alles super lecker.

Wir verbringen die Tage total entspannt, machen viel Sport und genießen vor allem abends noch das herrlich heiße Thermalwasser im Außenpool. Das macht so richtig müde und wir schlafen anschließend tief und fest. Kein Wunder, dass Uwe und Claudia hier schon zum vierten - oder ist es schon das fünfte? - Mal sind. Wir kommen ganz sicher irgendwann auch noch mal wieder.

Es kommt noch ein weiteres Wohnmobil aus Deutschland auf den Platz gerollt. Gabi und Jürgen haben das gleiche Stadtkennzeichen wir Uwe und Claudia. Trotzdem kennt man sich nicht. Wie klein die Welt manchmal ist! Zu Fünft haben wir viel Spaß miteinander und Uwe holt für ein paar Luftaufnahmen sogar mal die ansonsten kaum benutzte Drohne raus. Die Sonne scheint für 5 Tage und so bleiben wir noch eine Nacht länger.

Am Abreisetag kommt dann der erste heftige Regenguss. Perfektes Timing, wie man so schön sagt. Jetzt haben wir noch gut 2 Wochen bis zu unserer Abreise nach Deutschland. Claudia und Uwe fliegen ein paar Tage nach uns ebenfalls dort hin. Die jeweiligen Flüge von Foz do Iguaçu sind bereits seit Wochen gebucht. Dank Uwe haben wir den Tipp bekommen, unseren Winnietwo bei einem Hotel in Ciudad Del Este (Paraguay) unterstellen zu können. Uwe und Claudia haben den gleichen Zielort, können aber aufgrund der Fahrzeuglänge ihr Wohnmobil nicht direkt beim Hotel parken, denn die Einfahrt ist dafür zu steil. Stattdessen haben sie vom Hotelbesitzer das Angebot, ihr Womo auf dem Grundstück der Mutter abzustellen. Dazu später mehr in diesem Bericht.

Wir beschließen also einen Teil der Strecke bis nach Paraguay zusammenzufahren. Und so verlassen wie im Konvoi am Nachmittag Arapey und rollen ganz entspannt bis zur Grenze Uruguay - Brasilien. Am Grenzfluss in Barra Do Quaraí gibt es einen sehr schönen Stellplatz direkt neben der Brücke. Außer uns ist niemand vor Ort. Wir stellen uns auf den Rasen und an einem der Lichtmasten gibt es sogar eine Stromdose - perfekt!

Die Sonne geht über dem Fluss traumhaft schön und kitschig unter. Es weht kein Wind und das Wasser ist spiegelglatt. Ein paar Stunden später donnert und blitzt es gewaltig. Ein heftiger Sturm tobt direkt über uns. Ich versuche mit der Kamera dieses unglaubliche Naturereignis festzuhalten, erwische aber nur einen einzigen Blitz - und dieser schlägt natürlich direkt hinter einem Baum ein.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich noch einmal Obst und Gemüse in Brasilien einkaufen gehen, aber alle Geschäfte sind zu. Erst denken wir, es ist wegen des Streiks, aber dann erfahren wir, dass der 31. Mai ein Feiertag in Brasilien ist. Tankstellen haben auch nicht auf, denn der Streik dauert tatsächlich noch an. Gut, dass wir in Uruguay noch mal unsere letzten Pesos in den Tank gesteckt haben. Bis zur Argentinischen Grenze sind es nämlich noch rund 80km.

Grenzformalitäten in Brasilien fallen bei uns nicht an, da wir uns nur in der Transitzone zwischen Uruguay und Argentinien aufhalten. Bei zunächst leichtem Regen rollen wir über die Brücke am Río Uruguay. Die Einreise nach Argentinien dauert schlappe 40 Minuten, denn der Grenzoffizier kann im Computer "Deutschland" nicht finden. Unter "Alemania" gibt es keinen Eintrag. Er rätselt und rätselt, bis ich auf die Idee komme, dass es vielleicht unter "Republica Federal de Alemania" (ich habe im Kopf mal schnell Federal Republic of Germany übersetzt) sein könnte. Tatsächlich! Diesen Eintrag gibt es und schwuppsdiwupps ist das Grenzprozedere erledigt.

Im Dauerregen fahren wir anschließend nur wenige Kilometer weiter. In der Stadt gibt es eine Werkstatt, die angeblich eine neue Windschutzscheiben für Uwe und Claudias Wohnmobil hat. Während wir einen Becher Cappuccino genießen, schauen sich Uwe und Claudia die Scheibe an. Leider ist an der unteren Kante das Glas leicht weg gesprungen und das Risiko eines Platzen der gesamten Scheibe nach dem Einbau wollen die beiden nicht eingehen. Hätten wir auch nicht gemacht.

Und so fahren wir gegen 14.30 Uhr weiter. Die geteerte Straße entlang des Río Uruguay ist in einem tadellosen Zustand. Leider sehen wir nicht viel, denn es regnet und regnet. 110km weiter müssen wir in Alvear mal tanken. Neben der Tankstelle gibt es einen großen Platz, der zwar zum Teil unter Wasser steht, aber dennoch zum Übernachten einlädt. Wir beschließen spontan selbiges zu tun, denn weder Uwe noch Helen haben Bock noch weiter zu fahren. Mia macht der Matsch und die vielen Pfützen absolut gar nichts aus, sie will einfach nur Ball spielen. Die Ärmste hat ja auch den ganzen Tag nur im Auto gehockt.

Es gibt ein paar streunende Hunde, die aber nach einer kurzen Begrüßungsphase wieder abziehen. Ein größeres Problem sind da schon die örtlichen Katzen. Sie lieben an einem so kalten und regnerischen Tag einen warmen, trockenen Ort und den bietet der Motorraum von Uwe und Claudias Wohnmobil. Bei uns kämen Katzen aufgrund der Enge (wir bekommen ja kaum die Batterie raus!) gar nicht erst rein. Bei unseren Freunden ist aber viel Platz und Uwe bekommt schon eine leichte Krise, weil die eine Katze nicht wieder raus will. Katzen pissen gerne auf den Zylinderkopf (wussten wir auch vorher noch nicht!), Uwe kennt das jedenfalls schon aus Erfahrung! Dazu muss man erwähnen, dass seine Maschine auch nach vielen Jahren so sauber ist, dass sie Fabrikneu sein könnte. Uwe putzt sehr gerne! ;-) Mister Clean ist also not amused, aber mit vereinten Kräften bekommen wir die Katze wieder raus. Zum Abendessen gibt es anschließend was Schnelles - Nudeln mit Tomatensoße.

Am nächsten Tag rollen wir weitere 230km gen Norden und kommen so gegen 13.45 Uhr in Posadas an. Auf der anderen Seite des Río Paranás liegt dann schon die Paraguayische Stadt Encarnación in Sichtweite, aber wir brauchen geschlagene zwei Stunden, um über die Brücke und durch die jeweiligen Grenzposten zu kommen. Es muss irgendetwas umsonst in Paraguay an diesem Tag gegeben haben, denn die Autoschlange vor der Brücke in Argentinien ist lang.

Es dauert alleine schon eine Stunde bis wir überhaupt zum Grenzposten in Argentinien kommen. Claudia und ich laufen schon vorab mit allen Papieren los und machen die Ausreisestempel für Argentinien klar. Helen und Uwe stehen in der Warteschlange und bleiben im Auto. Claudi bemerkt, dass die Durchfahrtsschranken für ihr Womo viel zu niedrig sind. Von 5 Spuren ist nur die ganz rechte nach oben hin offen. Und wo haben wir uns eingereiht??? Na klar, ganz links! Uwe quetscht sich also eiskalt durch die vielen wartenden Autos von einer Reihe in die nächste - Helen immer hinterher - und dann rollen beide Fahrzeuge ganz rechts an allen anderen vorbei auf die Brücke. Claudi und ich springen wieder mit rein und schon haben wir mindestens 50 wartende Fahrzeuge an der Grenze überholt. Teamwork!

Der Grenzbeamte für Paraguay will es dieses Mal ganz genau wissen. Claudi geht vor uns ins Büro - alle Papiere im Original dabei. Das Formular für die Einführung der Fahrzeuge muss per Hand ausgefüllt werden - vom Grenzbeamten. Das dauert eine Weile. Dann sind wir dran. Er bemerkt sofort, dass unser Fahrzeugschein nur eine Kopie ist. Das hat vorher noch nie jemand bemerkt, aber da Claudi ihm gerade das Original vorgelegt hatte, sieht er den Unterschied natürlich. Ich laufe also wieder zu W2 zurück und hole unseren Original-Fahrzeugschein und die echten Führerscheine. Dann geht alles genau so langsam wie bei Claudi, aber irgendwann ist auch das erledigt. Wir sind wieder zurück in Paraguay.

Wir Vier trennen uns für den Nachmittag und die Nacht. Claudia und Uwe sind auf der Suche nach neuen Reifen und wir müssen dringend Einkaufen gehen, denn der Kühlschrank ist leer. Bei so vielen Grenzübergängen haben wir eben auf das Kaufen von Frischwaren verzichtet und nun mussten die Vorräte wieder aufgefüllt werden. Unweit vom SuperSeis Supermarkt gibt es einen ruhigen Stellplatz für die Nacht direkt am Fluss, wo wir die Nacht verbringen.

Am nächsten Tag treffen wir uns noch einmal an der Costanera (die Küstenstraße) mit Claudia und Uwe. Das Wetter ist bescheiden und erstaunlich kühl. Uwe und Claudia sind happy, dass wir mit Mia einen Spaziergang entlang der Uferpromenade machen, während sie sich im warmen Womo entspannen. Abends schauen wir gemeinsam eine Folge von Lets Dance aus Deutschland. Uwe liebt diese Sendung und zeichnet sie regelmäßig aus dem Internet auf. Für uns ist es das erste Mal, dass wir Lets Dance gucken, wir sind ja schon seit fast 15 Jahren aus Deutschland weg. Es ist die vorletzte Sendung, in einer Woche oder so kommt es zum Finale. Ingolf Lück beeindruckt uns sehr und schafft es ins Finale. Ich gebe es zu ... wir können die Begeisterung von Uwe und Claudia für diese Sendung verstehen.

Am nächsten Morgen heißt es dann Abschiednehmen von unseren drei Freunden. Mia schaut ganz traurig und lässt die Ohren hängen. Schnief! Keine Sorge, Süße ... wir sehen uns spätestens zu Weihnachten wieder!

Wir beschließen auf unserem Weg nach Ciudad Del Este noch ein paar Attraktionen im Süden des Landes zu besuchen. Unweit von Encarnación liegen die alten Jesuiten Missionen. Für 25.000 Guaranís (etwa 4 EURO) kann man drei Missionen in der Region besuchen, das Ticket dafür ist 3 Tage lang gültig.

Anfang des 17. Jahrhunderts machten die Jesuiten im heutigen 3-Länder-Gebiet Brasilien-Argentinien-Paraguay den Versuch, das Urchristentum mit der indianischen Bevölkerung zu vereinen. Den Missionaren gelang es, dass die Guaraní-Indianer ihre angestammte Heimat in den Urwäldern und ihr Nomadenleben aufgaben und sich in den Jesuitensiedlungen sesshaft machten. Unter Führung der Jesuiten entstanden so große Leistungen im Kunsthandwerk, Ackerbau und in der Viehzucht. Die Indios konnten sich in den angelegten Städten auch lange Zeit gegen die nachkommenden Sklavenjäger zur Wehr setzen. 1767 wurden die Jesuiten jedoch endgültig vertrieben und der Zerfall der Städte begann. Die Indianer blieben entweder ihrem eigenen Schicksal überlassen oder wurden von den spanischen Kolonialherren zur Sklavenarbeit herangezogen.

Die ehemalige Jesuiten-Reduktion La Santísima Trinidad de Paraná wurde 1706 von dem Priester Juan de Anaya gegründet, 1728 hatte sie etwa 4000 Bewohner. 1993 wurde sie gemeinsam mit Jesús de Tavarangüe von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Heute noch sehenswert sind die Überreste der von Juan Bautista Prímoli geplanten Kirche mit dem Glockenturm, dem Taufbecken, der Kanzel und der Sakristei. La Santísima Trinidad de Paraná gilt dank des der ebenfalls bestehenden Überreste vom Hauptplatz, des Friedhofs und der Wohngebäude der Indios als am besten erhaltene Jesuitenreduktion der Region.

Wir können hier ganz ungestört am Nachmittag die Mission besuchen, außer uns gibt es anfänglich keine weiteren Besucher. Neben den alten Gebäuden faszinieren mich vor allem die vielen Kaninchen-Eulen auf dem Gelände. Sie haben keine Scheu und lassen sich super fotografieren.


Eulen und andere Tiere in Südamerika

Abends ziehen wir uns dann dick an für die Licht-Schau in den Ruinen. Es ist bitterkalt draußen und wir schmeißen uns in die Fleece-Klamotten (Handschuhe und Mützen eingeschlossen!) ... Brrrr! Die geführte Tour soll eigentlich nur 45 Minuten dauern, aber wir bekommen die Langversion von über einer Stunde. Wir sind die einzigen Ausländer und die Tour ist auf Spanisch. Während ich meine Fotos mit dem Stativ mache, hört Helen aufmerksam zu, aber der Guide hat eine extrem monotone Stimme ... Helen ist schnell gelangweilt. Im Zweifelsfalle können wir ja auch alles noch einmal im Internet nachlesen. Wir haben da sicherlich schon bessere Nacht-Shows in Ruinen gesehen, dennoch ist sie im Eintrittspreis mit drinnen und dann kann man sie auch mal schnell mitmachen, zumal wir nachts eh auf dem Parkplatz bei den Ruinen übernachten. Erneut kommt unsere Gasheizung zum Zuge, es ist wirklich bitterkalt in dieser Nacht.

Am nächsten Tag fahren wir 15km weiter zu der Mission Jesús de Tavarangüe. Hier dürfen wir kostenlos direkt im Hofe des Hauptgebäudes stehen. Einer der Mitarbeiter baut uns sogar ein Verlängerungskabel, damit wir uns in den Strom einstöpseln können. Super nett! Eine heiße Dusche und saubere Toilette gibt es auch, nachts ist es sicher und sehr ruhig - wir bleiben gleich zwei Nächte.

Statt grauem Himmel, wie bei der Trinidad Mission, lacht dieses Mal die Sonne, als wir am nächsten Tag die Mission besuchen. Erneut haben wir das Gelände fast für uns alleine.

Jesús de Tavarangüe wurde bereits 1685 gegründet, konnte aber nie fertig gestellt werden. Sie war zur Zeit der Vertreibung durch die Spanier immer noch im Bau - die letzte von insgesamt 30 Jesuiten Missionen in dieser Region. Hier sollen aber einmal an die 3.000 Guaraní-Indianer gelebt haben. Heute sieht man nur noch die unvollendeten Reste der großen Kathedrale. Sie wäre die größte aller Kirchen in den Missionen geworden, wären nicht die Spanier gekommen.

Abends schauen wir dann einen sehr alten Film mit Robert de Niro, Jeremy Irons und Liam Neeson über die Missionen, der eindrucksvoll die Arbeit der Jesuiten Missionare und die anschließende Verfolgung der Spanier darstellt. Das Ende ist natürlich sehr hollywoodisch und entspricht vermutlich nicht ganz den Tatsachen, dennoch verdrücke ich mal wieder ein Tränchen. Wechseljahre!

Hohenau ist eine weitere Deutsche Ansiedlung in Paraguay. Hier gibt es einen großen Baumarkt. Wir finden hier zu unser großen Freude eine richtig stabile und große Plane für Winnietwos Einlagerung in Ciudad Del Este. Zwischen Mai und Oktober kann es sehr viel regnen und je nach Windrichtung kommt ab und zu mal Wasser durch unsere Seiten- oder Hintertür. Mit der Plane können wir sicher sein, dass alles drinnen trocken bleibt. Die Auswahl hier ist super und wir finden die gewünschten Lüsterklemmen, Schraubenzieher und sogar eine Sitzauflage für unseren Computerstuhl.

Ein Dorf weiter in Bella Vista befindet sich die berühmte Yerba Mate Fabrik Pajarito. Hier kann man sich zu einer kostenlosen Besichtigung anmelden. Wir stellen uns für die Nacht ans Ende der Seitenstraße und sind am nächsten Morgen pünktlich zur 9 Uhr Führung da. Wir sind die einzigen heute und bekommen eine Deutschsprechende Mitarbeiterin als Tourguide. Brigitte arbeitet seit Jahren in der Qualitätskontrolle bei Pajarito.

Uns wird zunächst ein ca. 15 Minuten langes Video über die Geschichte dieser Mate Fabrik gezeigt. Nebenbei bekommen wir schon eine Kostprobe. Die schmeckt gar nicht mal so schlecht, aber Helen ist sie immer noch zu bitter. Wir haben 2002 auf unserer Kumuka Tour durch Südamerika den Mate-Tee mal probiert und ehrlich gesagt gleich wieder ausgespuckt. Viel zu bitter! Und auch der Brauch mit dem Metallstrohhalm und dem Gefäß, das an alle weitergereicht wird und wo jeder an dem gleichen Teil nuckelt ... nicht wirklich unser Ding!

Mate wurde von den Ureinwohnern Lateinamerikas genutzt. Das Wort stammt vom Quechua-Wort „mati“ ab, das eine ausgehöhlte Kalebasse als Trinkgefäß bezeichnet, also den Behälter, in dem die Blätter aufgegossen werden. Heute werden die gebrauchsfertigen getrockneten Blätter in den spanischsprachigen Ländern „yerba“ oder „hierba“ (= Kraut, gemeint ist Heilkraut) genannt. Ende des 16. Jahrhunderts berichtete der spanische Konquistador und Gründer von Buenos Aires, Pedro de Mendoza, von einem aufmunternden Getränk der Indios. Als im folgenden Jahrhundert die Jesuiten das heutige Paraguay besiedelten, begannen sie mit dem systematischen Anbau der Mate-Pflanze und hatten bis zu ihrer Vertreibung im 18. Jahrhundert eine Art Handelsmonopol in ganz Lateinamerika.

Der Mate-Strauch wächst wild als Unterholz in den Araukarien-Wäldern Brasiliens, Argentiniens und Paraguays, auf dem Hochland zwischen den Flüssen Paraná, Paraguay, Uruguay und ihren Zubringern, aber nicht in Uruguay. Seine Heimat ist der Urwald des Paranábeckens. Damit der Keimling die sehr harte Schale durchbrechen kann, muss unter natürlichen Verhältnissen die Frucht erst den Verdauungsapparat eines Vogels passieren.

Seit der späten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird er vor allem in Paraguay, Argentinien und Brasilien auch in Kultur angebaut. Noch heute wird jedoch etwa die Hälfte des auf dem Markt befindlichen Mate von wildwachsenden Bäumen geerntet.

Für die Kultur des Mate-Strauches werden die Früchte mechanisch vorgeschädigt und in Wasser aufgeweicht. Die Keimung dauert bis zu drei Monate. In den ersten beiden Jahren sind die kleinen Pflanzen lichtempfindlich und müssen beschattet werden. Die zweijährigen Jungpflanzen werden kurz über dem Boden abgeschnitten, die neu austreibenden Sprosse sind dann kräftiger und fülliger. Nach vier Jahren erfolgt die erste Ernte, die Folgeernten erfolgen je nach Anbaugebiet in einem ein- oder zweijährigen Intervall. In den frischen Blättern sind 0,35 bis 1,7 % Koffein enthalten.

Brigitte erzählt uns auf der anschließenden Tour durch die Verpackungsabteilung und das Lager - mehr dürfen wir leider in der Fabrik nicht sehen - das die Ernte der Blätter hier zwischen Mai und August stattfindet. Nach der Ernte werden die Blätter getrocknet und dann zwei Jahre gelagert bevor sie in der Fabrik verarbeitet werden. 90 Mitarbeiter produzieren etwa 14.000kg Mate pro Tag hier. Der Großteil wird in Südamerika verkauft, nur ein ganz kleiner Bruchteil wird exportiert, obwohl sich Pajarito darum bemüht, den Mate-Tee in Europa und Asien zu vermarkten.

Die Tour dauert nur eine Stunde. Wir hatten uns eigentlich etwas mehr davon versprochen, denn die meisten Einheimischen in Argentinien, Uruguay, Brasilien und Paraguay trinken entweder Yerba Mate (wird mit warmen Wasser aufgegossen) oder Tereré (eiskalt aufgegossen) den ganzen Tag über. Wir waren also neugierig, woher diese Tradition kommt und warum er hier so beliebt ist.

Die junge Frau an der Rezeption interessiert sich sehr für unseren Winnietwo, den wir direkt vor dem Fabrikeingang geparkt haben. So will sie auch mal reisen. Von ihr bekommen wir auch den tollen Tipp zum Club De Pesca am Río Paraná zu fahren. Die kleine Marina mit Campingplatz liegt direkt an einem kleinen Sandstrand. Von der Mate Fabrik sind es ganze 8km, nur der letzte Kilometer ist nicht auf Asphalt.

Wir stellen uns direkt ans Wasser. Strom sowie eine heiße Dusche (super sauber!) gibt es auch und das alles für nur 10.000 Guaranís (etwa 1,50 EURO) pro Person. Ein toller Platz, den wir zu dieser Jahreszeit fast ganz für uns alleine haben. Wunderbar ruhig und wir nutzen die Zeit, um schon mal ein wenig aufzuräumen und vorzusortieren.

Am nächsten Morgen sehen wir vor lauter Bodennebel den Fluss nicht mehr. Nach dem Frühstück klart es sich aber langsam auf und wir fahren gegen 9.30 Uhr ab - für unsere Verhältnisse sehr früh, aber wir wollten nicht noch für einen weiteren Tag bezahlen. Offiziell hätten wir schon um 8 Uhr raus fahren sollen, aber da keiner da ist, dürfen wir eine Stunde draufschlagen.

Auf dem Weg in Richtung Ciudad Del Este passieren wir einen 800m langen Baumtunnel - eine Seltenheit in Südamerika. 210km fahren wir nach Norden. Da es zu dieser Jahreszeit schon früher dunkel wird, bleiben wir kurz vor der RN7 - der Hauptstraße, die von Asunción nach Ciudad Del Este führt - bei einer Tankstelle für die Nacht stehen. Sie wird von einem bewaffneten Sicherheitsmann die ganze Nacht bewacht und so fühlen wir uns sicher ... mehr oder weniger!

Am nächsten Tag ist volles Programm angesagt. Wir fahren zunächst zu dem Hotel in Ciudad Del Este, wo wir Winnietwo für die nächsten vier Monate unterstellen wollen. Der Manager wird extra für uns angerufen und er kommt innerhalb weniger Minuten. Ja, wir können ohne Probleme unser Auto hier abstellen, bestätigt er. Ich schaue mir den eingemauerten Hinterhof und die steile Auffahrt an. Sieht alles super aus. Wir kommen hier locker hoch und es gibt ausreichend Platz zum Parken. Prima!

Wir müssen aber erst einmal zur Grenze, um Winnietwo und uns aus Paraguay abzumelden. Fahrzeug und Personen dürfen offiziell 90 Tage in Paraguay bleiben. Da Ciudad Del Este im Grenzgebiet mit Foz Do Iguaçu liegt und eine große Freihandelszone ist, kann man eigentlich ohne Probleme hier zwischen Brasilien und Paraguay hin und her reisen ohne Grenzformalitäten zu erledigen. Wer zum Beispiel nur man schnell die Wasserfälle auf der Brasilianischen Seite besuchen will, kann das ohne Einreisestempel nach Brasilien machen. Umgekehrt geht das auch. Wer von der Brasilianischen Seite mal schnell Duty Free Shopping in Ciudad Del Este machen will, läuft einfach über die Brücke ohne sich einen Ein- und Ausreisestempel für Paraguay geben zu lassen. Will man allerdings in beiden Ländern länger reisen und das außerhalb des Grenznahen Gebietes, dann muss man sich die jeweiligen Stempel im Pass holen und auch das Auto offiziell für die Reisedauer anmelden.

Wir haben von mehreren Reisenden gehört, dass man aufgrund dieser sogenannten Transitzone entweder in Ciudad Del Este oder in Foz Do Iguaçu ohne Probleme sein Auto für mehr als drei Monate stehen lassen kann, vorausgesetzt es ist vorher an der Grenze entsprechend abgemeldet worden. Ob das wirklich klappt? Wir sind uns nicht sicher, versuchen es aber einfach mal.

An der Grenze ist die Hölle los und der Verkehr auf der Paraguayischen Seite muss über mehrere Straßenblöcke umgeleitet werden. Polizisten versperren den direkten Weg von der Hauptstraße und so folgen wir der langen Autoschlange. Es geht im Schritttempo voran und wir brauchen für die kurze Strecke über eine Dreiviertelstunde. Vom Hotel bis zur Grenze sind es gerade mal einen Kilometer zu Fuß! Aber da wir uns nicht sicher waren, ob man das Fahrzeug noch mal sehen will, fahren wir eben.

Ich steige dann irgendwann doch aus und laufe zu Fuß zur Grenze. Ohne Probleme bekomme ich die Ausreisestempel in unsere Pässe und auch das Fahrzeugpapier ist schnell bei der Aduana abgegeben. Wo denn das Auto sei, fragt mich der Beamte dann schon. Ich erkläre ihm, dass wir noch in der langen Schlange zur Grenze stehen und ich schon mal vorgerannt bin. Damit hat er keine Probleme. Super! Ich renne schnell die Straße wieder zurück. Vielleicht können wir direkt wieder zum Hotel fahren und den Rest dann zu Fuß erledigen. Wo ist denn Helen? Ich sehe unser Auto nicht. Häh?

Eigentlich war ich doch nur ganze 5 bis 10 Minuten weg! Aber in dieser Zeit ist Helen doch tatsächlich an der Grenze an mir vorbeigefahren. Habe ich gar nicht bemerkt, da ich da gar nicht damit gerechnet hatte. Sie steht an der Seite hinter dem Grenzposten und winkt mir zu. Okay, das mit dem Parken beim Hotel wird dann nichts. Wir fahren weiter zur Brasilianischen Seite, um uns den Einreisestempel geben zu lassen. Wir fliegen ja aus Brasilien in ein paar Tagen ab. Damit das Taxi zum Flughafen nicht noch an der Grenze auf uns warten muss, machen wir die Einreise nach Brasilien eben heute. Helen bleibt im Auto und ich lasse unsere Pässe abstempeln. Für das Fahrzeug gehe ich nicht zur Aduana. Hoffentlich will jetzt keiner der Grenzposten das Papier zur Autoeinfuhr sehen, wenn wir aus dem Grenzbereich raus fahren.

Normalerweise kann man da im Schritttempo einfach an den Beamten vorbei fahren, sie gucken nur mal schnell, wer da so im Wagen sitzt, halten aber selten jemanden an. Wir rollen also auf den kleinen Kabuff zu und eine Dame hebt die Hand. Scheiße, wir sollen stoppen. Helen grüßt fröhlich aus dem Fenster - auf Portugiesisch! Man will ja einen guten Eindruck machen. Die Dame kommt ans Fenster und fragt lediglich, wieviele Personen im Auto sitzen. Sie machen gerade eine Umfrage. Ansonsten keine weiteren Fragen. Gute Reise wünscht man uns. Danke! Puh!

Hinter der Grenze machen wir an der ersten Autobahnauffahrt einen U-Turn und fahren gleich wieder über die Grenzbrücke nach Paraguay. Die Brücke ist auch in diese Richtung mit Autos und Taxis verstopft - Schritttempo ist angesagt, was unseren Nerven nicht gut tut. Schließlich müssen wir jetzt wieder durch den Paraguayischen Grenzposten ohne Pass- und Autokontrolle kommen, denn wir sind ja offiziell abgemeldet und wollen das auch bleiben.

Helen reiht sich in die Durchgangsspur für Taxis und Busse ein und wir tun so, als wenn wir uns hier total auskennen würden. Keiner stoppt uns, man schaut nur mal schnell, wer da denn kommt. Ah, ein Auto aus Alemania mit zwei älteren Damen. Null Gefahr! Winke, winke ... Buen Viaje! Geschafft! Wir sind durch alle Grenzen durch. Puh! Das hat Zeit und Nerven gekostet!

Eigentlich bräuchten wir jetzt dringend einen Cappuccino, aber dafür haben wir keine Zeit. Winnietwo sieht von draußen aus wie Sau aufgrund des vielen Regens und Matsch aus Uruguay, Argentinien und Paraguay. Das alles mit der Hand und einem Eimer Wasser zu putzen ist uns zuviel. Wir fahren zu einer Waschanlage. Die erste wird gerade wegen Mittagspause geschlossen, die zweite hat keine Rampe oder Grube, um die Karosserie von unten abzuspritzen ... bei der Dritten klappt es dann. Gut besucht ist sie auch mit Abstand die günstigste. Wir müssen warten. Aber für 45.000 Guaranís (etwa 7 EURO) wird er dann eine Stunde lang gewaschen und gewachst. Wir erkennen unser Auto kaum wieder. So weiß hat der ja schon lange nicht mehr ausgesehen! Nur der Staubsauger funktioniert nicht. Dringend müsste mal der Beutel ausgetauscht werden. Wir hatten drinnen extra alles zum Staubsaugen ausgeräumt, aber am Ende fegen wir dann selbst mit unserer Bürste den Staub raus.


Winnietwo in der Waschanlage

Es ist schon dunkel, als wir gegen 17.45 Uhr wieder beim Hotel ankommen. Die Rampe zum Parkplatz ist mit einem 45 Grad Winkel echt steil, aber zum Glück haben wir bei Winnietwo keinen langen Überstand am Hinterrad. Helen schmeißt den ersten Gang rein und wir schaffen den steilen Anstieg ohne Probleme. Wir sind erschöpft und halb am Verhungern. Was für ein langer und anstrengender Tag! Aber der Hammer kommt noch.

Ich checke abends in der Lobby unsere Emails und WhatsApp Nachrichten und der Paraguayische Manager und Besitzer des Hotels setzt sich neben mich. Wir müssten ja noch einmal über die Kosten der Einlagerung reden. Kosten? Von Uwe hatten wir eigentlich gehört, dass der andere Besitzer des Hotels, ein Deutscher, Reisenden aus Deutschland eine kostenlose Unterstellung anbietet, da er selbst in Deutschland bei Heimatbesuchen immer so nett empfangen wird.

Jetzt erfahre ich, dass man 160US$ PRO MONAT für die Einlagerung haben will. Wie bitte??? Ich gebe zu, dass ich in meiner ursprünglichen WhatsApp vor Wochen an das Hotel nicht nach einem Preis gefragt habe, da ich ja davon ausgegangen bin, das es kostenlos ist. Aber selbst, wenn das ein Missverständnis war, dann sind diese Kosten doch weit übertrieben. Normalerweise zahlt man für einen Außenplatz zwischen 30 und 45 US$ pro Monat, aber doch keine 160$!!!

Nach langem Hin und Her einigen wir uns dann auf 40$ pro Monat. Der Deutsche Besitzer konnte sich auf Nachfrage auch nicht mehr an sein kostenloses Angebot erinnern. Da wir unmittelbar vor unserem Abflug stehen, gibt es eh keine andere Möglichkeit mehr für uns. Der Platz beim Hotel ist ansonsten ja auch optimal für uns und vor allem sicher. Videokameras bewachen den Parkplatz und die Leute hier sind sehr, sehr nett - auch der Manager.

Uwe und Claudia hatten ja das Angebot ihr Womo bei der Mutter stehen zu lassen. Ihr Haus ist aber in einem Stadtteil von Ciudad Del Este, der sehr heruntergekommen aussieht. Das Womo hätte man auch nicht direkt bei ihr auf dem Grundstück, sondern nur gegenüber bei einem Mehrfamilienhaus abstellen können. Das ist Uwe und Claudia zu unsicher und so parken sie ihr Fahrzeug doch lieber auf dem Internationalen Campingplatz in Foz.

Wir räumen zwei Tage lang richtig auf und Winnietwo ist nun auch tipptopp von innen sauber, die Plane ist auf dem Dach, die Batterien sind abgestöpselt und die Reisetaschen sind gepackt. Wir haben Hunger! Es ist Sonntagabend und wir haben Lust auf einen Burger. Unser SmartPhone zeigt uns einen McDonalds in Fußnähe. Wir verlassen das Hotel um 18.30 Uhr, draußen ist es schon dunkel.

Wer Ciudad Del Este kennt, der weiß, dass die Straßen normalerweise von Menschen nur so wimmeln. Die Freihandelszone mit vielen Elektronik- und Klamottenläden sowie großen Kaufhäusern ist DER Anziehungspunkt für viele Brasilianer und Paraguayer - hier bekommt man einfach alles, was das Herz begehrt und das zu guten Preisen. Umso überraschter sind wir, dass die Straßen menschenleer und sehr dunkel sind. Kaum eine Straßenlaterne ist an und alle Geschäfte sind geschlossen - die Rollladen vor Fenster und Türen sind runter. Wenn wir überhaupt jemanden auf der Straße sehen, dann sind es Männer mit Gewehren in der Hand. Wachleute vermuten wir, aber dennoch gehen bei uns die Nackenhaare hoch. Wir kommen uns vor wie in einem Gangsterthriller in dem Gefahr von allen Seiten droht. Gruselig! Sogar der McDonalds ist geschlossen! Das hatten wir weltweit noch nie. Schnell wieder zurück zum Hotel. Im Nachbarhotel ist das Restaurant geschlossen - auch hier herrscht Tote Hose. Auf einem Sonntagabend - komisch! Immerhin gibt es in der Lobby einen Kühlschrank, in dem Sandwiches und Tortenstücke zum Verkauf liegen. Wir decken uns ein, irgendetwas müssen wir ja noch essen.

Für die letzte Nacht buchen wir ein Zimmer und gehen abends im Hotel was essen - Hamburger mit Pommes. Unser Flug am nächsten Tag ist erst am späten Nachmittag und so geht Helen morgens in der Hotelstraße noch mal zum Friseur. Anschließend laufen wir mit unseren Rolltaschen zur Grenze und nehmen uns von dort ein Taxi. Wir handeln den Preis von 100 Reals auf 40 Reals (etwa 10 EURO) für die Fahrt zum Flughafen runter. Ein guter Preis, wie wir 30 Minuten später feststellen müssen, die Fahrt war länger, als wir dachten.

Der Flughafen in Foz Do Iguaçu ist ziemlich klein, obwohl hier pro Tag sehr viele Maschinen landen und starten. Eine offene Internetverbindung gibt es nicht, dafür zwei kleine Restaurants. Nach dem Einchecken gönnen wir uns noch eine Pizza, denn auf dem Flug nach Sao Paulo wird es nichts geben und unser Weiterflug nach Hamburg via London ist viele Stunden später.

Hiermit ist unsere dritte Saison in Südamerika beendet. Nun freuen wir uns auf 4 Wochen in Deutschland und die Fußball-WM. Anschließend fliegt Helen nach England zum Wandern und ich fliege nach Kanada, um die Reisekasse aufzubessern. Im Oktober sind wir dann wieder hier.

Hasta luego, amigos y amigas!