23.12.2018 - 22.01.2019: Hasta La Pasta in Altos

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Dieses Mal stehen wir nicht hinten in der Ecke vom Grundstück bei Hasta La Pasta, sondern direkt neben Klaus und Gisela weiter vorne. Die WiFi Verbindung ist entsprechend besser und wir empfangen Internet im Wohnmobil. Am 23. Dezember hat der HSV sein letztes Spiel in diesem Jahr und es geht erneut gegen den Angstgegner der 2. Bundesliga - Holstein Kiel. Schon beim Hinspiel ist der HSV mit 3 zu 0 im eigenen Stadion untergegangen und war nach dem ersten Spieltag in der 2ten Liga gleich Tabellenletzter. Nun sind sie Tabellenführer und können ihren Vorsprung ausbauen, denn sowohl Köln, als auch Union Berlin (bis dato noch unbesiegt) verlieren ihre Spiele.

Wir stehen rechtzeitig auf, denn das Spiel findet um 10.30 Uhr Ortszeit statt. Die WiFi-Verbindung ist etwas ruckelig und so beschließen wir ein Guthaben für unseren Claro-Chip zu kaufen. Damit geht aber gar nichts ... wieso das denn? Normalerweise ist die Claro-Verbindung deutlich besser, als das WiFi hier. Komisch! Ehe wir wieder per Internet eingeloggt sind, steht es schon 2 zu 0 für Kiel! Grrrr ...

Immerhin können wir dann relativ gut noch den Rest des Spiels sehen. Der HSV schafft zwar noch das Anschlusstor kurz nach der Halbzeit, verliert am Ende dann aber erneut verdient mit 3 zu 1. Trotzdem haben die Hamburger noch vier Punkte Vorsprung, ehe es in die Winterpause geht.

Für uns gibt es keine Sport-Pause ... wir machen genau da weiter, wo wir in Asunción aufgehört haben. Claudis Waage zeigt heute morgen gut 3 Kilo weniger für Helen an und das motiviert doch! Jeden Abend verlassen wir das Gelände und laufen auf dem Sandweg. Helen macht im Wechsel einen Stechmarsch und langsames Jogging - das aber für fast zwei Stunden. Ich laufe jeden Abend zwischen 5 und 8km und mache anschließend meine Yoga- und Pilates-Übungen am Pool. Tut richtig gut!

Am 24. Dezember schlafen wir erst einmal aus - schließlich ist ja Weihnachten! Um 10 Uhr stehen wir dann auf - draußen scheint die Sonne! Raaatsch ... ich öffne unsere Schiebetür, um frische Luft rein zu lassen. Auf dieses Geräusch wartet Mia morgens schon immer - sie kennt es ja noch aus Independencia. Ahhh, die Damen aus dem FIAT Ducato sind wach ... da kann ich mir ja den Ball schnappen und gleich rüber laufen. Die Kirsten spielt ja IMMER mit mir! Und wenn das mal nicht klappt, dann ist da ja noch die Helen, die mir IMMER Leckerlis gibt.

Bei uns kommt so schon am frühen Morgen gute Laune auf. Wir müssen immer Lachen, wenn die Mia im Schnellschritt angetrippelt kommt. Und wie immer lohnt es sich natürlich für die Süße, denn heute bekommt sie schon gleich am frühen Morgen einen Leckerli - schließlich ist ja Weihnachten! Schon das Knistern der Tüte lässt Mias Ohren nach oben stehen und den Kopf schief legen und wenn Helen dann auch noch "Gucke mal!" sagt, dann setzt sich Mia schon ganz erwartungsvoll auf die Hinterfüße und eine Vorderpfote ist schon zum High-Five mit Helen angehoben.

Keine 10 Minuten später ist sie wieder da - dieses Mal mit einem Geschenk um den Hals gebunden. Claudi und Uwe kommen auch und Mia überreicht uns ein Weihnachtsgeschenk. Ahhhh, wie süß! Ein Mia-Kalender mit den besten Bildern von ihr! Wir freuen uns riesig darüber. Danke, ihr Lieben!


Mia hat ein Weihnachtsgeschenk für uns

Gegen 11 Uhr heißt es dann bei Marion antreten. Frau General-Chefköchin, wir sind bereit zum Schnippeln! Gisela und Helen aus der Schweiz (sie bewohnt einen der Bungalows mit ihrem Mann Peter) sind ebenfalls dabei. Zu viert schälen und schneiden wir den großen Berg Zwiebeln, die Kartoffeln und Karotten und eine ganze Schale voller Knoblauch - die Zutaten für das Kesselgulasch. Claudi bereitet in der Küche den Nachtisch zu - Mousse-au-chocolat mit Lebkuchengewürz. Das macht richtig Spaß, auch wenn mir die Tränen beim Zwiebelschneiden kommen und ich anschließend noch mit dem Messer abrutsche und mir in den Finger schneide! Die Mucke läuft auch: Abba, Boney M und weitere Klassiker aus unserer Jugend.

Die Männer bauen zur gleichen Zeit unter Anweisung von René das Zelt über dem Kesselgulasch-Feuer auf - falls es heute noch regnen sollte. Schweißgebadet und völlig erschöpft von der Arbeit, schauen die Männer anschließend uns Frauen beim Schmücken zu. Typisch!

Am frühen Nachmittag rollen Connie und Georg auf den Platz. Vor drei Tagen sind sie in Paraguay mit einem Motorschaden liegen geblieben. Das Wohnmobil wurde nach Ciudad Del Este in die Mercedes-Werkstatt abgeschleppt. Diagnose: die Einspritzung ist defekt und ein neuer Motor muss her! Unglaublich, aber wahr ... ein neuer Motor konnte noch an diesem Freitag in Foz Do Iguaçu aufgetrieben werden. Samstag und Sonntag haben die Mechaniker bei Mercedes dann ununterbrochen gearbeitet, die alte Maschine raus geholt und die neue eingebaut. Wahnsinn! Und das einen Tag vor Heiligabend! Da wäre in Deutschland gar nichts gegangen. Connie und Georg hatten sich schon zu Weihnachten in der Werkstatt feiern sehen. Leider kam dieser Schaden aber trotzdem zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, denn das Wohnmobil ist bereits verkauft und Connie und Georg fliegen im März nach Deutschland zurück. Alleine die neue Maschine hat so um die 5000 Euro gekostet. Der neue Besitzer wird sich freuen! Zum Glück sind die Arbeitslöhne hier sehr niedrig und der Schaden ist nicht schon in Brasilien passiert, wo die beiden gerade erst herkamen.

Nur eine Stunde später fahren Chantell und Cesar aufs Gelände. Die beiden waren ebenfalls letztes Jahr zur Weihnachtsfeier hier bei Hasta La Pasta. Dieses Mal ist auch ihre Tochter Anne-Marie dabei. Sie ist Anfang 20 und studiert in Frankreich. Chantell ist Engländerin, sie lebt aber schon seit über 20 Jahren mit ihrem Mann Cesar in Asunción. Wir hatten uns letztes Jahr schon lange mit den beiden auf Spanisch unterhalten.

Während die Zutaten für das Kesselgulasch so nach und nach in den großen Gusseisernen Topf geschmissen werden, trinken wir unseren Cappuccino und rufen meine Familie in Deutschland an. Gegen 18 Uhr trudeln dann alle so langsam unten beim Zelt ein. Wie im letzten Jahr gibt es eine erfrischende Früchte-Bowle zum Auftakt. Das Kesselgulasch ist anschließend sehr lecker, wenn auch ein wenig scharf. Dazu gibt es Marions selbst gebackenes Brot. Nach dem Sonnenuntergang folgt noch der fantastische Nachtisch von Claudi ... boah, wir sind pappsatt! Die meisten gehen so gegen 22 Uhr ins Bett, wir sitzen noch bis 23.15 Uhr mit Chantell und Cesar zusammen. Hier und da sieht man in der Ferne schon die ersten Feuerwerke über Asunción und Umgebung. Um Mitternacht wird dann hier richtig geknallt. Da sind wir aber schon frisch geduscht und genießen noch eine Tasse Tee in Winnietwo. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende.


Heiligabend bei Hasta La Pasta

Gemütlich lassen wir es am nächsten Tag angehen. Georg lädt später zum Sonnenuntergang alle zu einem Umtrunk unten am Grillplatz ein. Wir haben hier im Moment wirklich eine sehr nette Truppe zusammen. Da wird viel gelacht und es gibt überhaupt keinen Stress unter uns Campern. Zu bestimmten Zeiten ist der Swimmingpool fast überfüllt - es ist heiß und die Abkühlung tut richtig gut!

Am 2ten Weihnachtstag laden wieder Connie und Georg zu einem Get-Together am Nachmittag ein. Dieses Mal hat Georg Weihnachtskekse gebacken. Claudi und Uwe steuern Spekulatius-Kekse, Nürnberger Lebkuchen und Marzipan-Stollen bei und alle bringen ihren Kaffee oder Cappuccino mit. Ich hole mir später bei Quatschen mit Pit im Pool einen Sonnenbrand - Rudi, the Red Nose Reindeer, sage ich nur!

Freitag und Samstag fahren wir dann einkaufen - erst mit Marion und dann mit Klaus in seinem alten THW-Laster - cooles Fahrzeug! Ab und zu zieht jetzt auch mal ein Sturm über uns rüber und bringt etwas Regen und damit Abkühlung. Helen und ich müssen unseren Sport deswegen sogar einmal ins Casa Loca verlegen. Das ehemalige Nudelhaus ist jetzt zu einem Sozialraum umgebaut. Es gibt einen großen Kühlschrank mit kalten Getränken, den wir aber auch für uns nutzen können. Auf der elektrischen Kochplatte bereiten Helen und Peter in der Regel ihr Abendessen zu. Ein großer Tisch mit Stühlen lädt zum Verweilen ein. Mir kommt der große Deckenventilator entgegen - ideal für meine Yoga- und Pilatesübungen, denn ich schwitze deutlich weniger.

Claudi kauft am Samstag für Mia ein kleines Schwimmbecken. Ich mache mich gleich daran und baue es auf. Mia ist normalerweise eine echte Wasserratte, aber der neue Pool ist etwas gewöhnungsbedürftig. Gutes Zureden hilft da nicht, Claudi muss erst den Ball rein schmeißen.


Hundepool für Mia

Ich habe Marion bei unserer Ankunft gefragt, ob wir ihr mit irgendetwas helfen können. Sie hat mich für den Sonntag zum Eiereinsammeln eingeteilt, da Alfonso, der Gärtner, dann seinen freien Tag hat. Gut, dass Helen mich daran erinnert, sonst hätte ich das total vergessen. Marions Hühner machen es mir leicht, denn sie legen die Eier in den beiden Gebäuden genau an die selbe Stelle, man muss den jeweiligen Haufen nur einsammeln. Ich hatte ja gedacht, dass ich jedem Huhn einzeln das Ei stehlen muss ... unter Gefahr, in die Hand gepiekt zu werden. 24 Stück sammle ich ein und bringe sie ins Casa Loca.

Wie im letzten Jahr ist auch wieder eine Silvesterfeier bei Hasta La Pasta angesagt. Dieses Mal machen wir ein Pot-Luck-Buffet und die Damen auf dem Campingplatz stimmen sich ab, damit nicht jeder den gleichen Salat mitbringt. Helen und ich machen Helens berühmten Kartoffelgratin und haben entsprechend dafür am Samstag schon eingekauft - 1 Liter Sahne, 3-4 Kilo Kartoffeln und 2 Knollen Knoblauch - das sollte für 15 Personen reichen. Fleisch hat jeder für sich selbst eingekauft und die Männer haben die Aufgabe rechtzeitig das Holz anzuzünden, um dann das Fleisch für alle zu grillen.

Ich setze um 12 Uhr zwei Hefeteige an für eine große Fuhre Franzbrötchen. Claudi und Uwe schneiden derweil die Bambusstangen für die Pooldekoration zurecht, an denen dann die Lichterkette angebracht wird. Wir steuern unsere Tüte Luftballons bei und helfen die Tische und Stühle aufzustellen. Den meisten Spaß hat aber Connie - sie liebt es zu dekorieren und sprüht nur so vor Kreativität und Ideen.

Es ist ein sehr schwüler und heißer Tag und wir schwitzen uns tot. Ich muss beim Ausrollen des Hefeteiges drauf achten, dass ich nicht meinen Schweiß mit verarbeite - "Schwanzbrötchen" nennt Uwe das - eine Kombi aus Schweiß und Frankbrötchen. Zu meiner Freude geht der Teig super auf und die Franzbrötchen gelingen wunderbar. Gegen 15 Uhr treffen wir uns dann am Pool zu einer gemütlichen Kaffeerunde.

Anschließend müssen Helen und ich uns ein wenig sputen, um den Kartoffelgratin rechtzeitig vorzubereiten, denn das gemeinsame Silvesterbuffet soll so gegen 18 Uhr losgehen. Wir schieben ihn gegen 17 Uhr bei Marion in den Ofen - eine Stunde später ist er fertig und es riecht total lecker nach Knoblauch in der Küche - uns allen läuft das Wasser im Mund zusammen. Der Grill ist ebenfalls angeschmissen und wir bringen alle unsere Würstchen und das Fleisch zum Grillplatz. Marion hat noch zwei Gäste für heute eingeladen, die sich etwas verspäten und so lassen wir noch 15 Minuten ins Land gehen.

Und dann kommt es wie es kommen musste ... justamente in dem Moment, wo die Männer das Fleisch auf den Grill schmeißen wollen, fängt es an zu regnen. Ich bin gerade mit Claudi am Pool, um die letzten Vorbereitungen zu treffen und dann gießt es auf einmal in Strömen. Wir räumen alles von den Tischen runter und stellen es unter die Tische, in der Hoffnung, dass es sich hier nur um einen kurzen Schauer handelt. Aber nein ... der Himmel hat seine Pforten geöffnet. Marion kommt angerannt, um ihre Musikbox zu retten, Connie (noch im Bikini!) ebenfalls, um ihre Deko zu retten! In Sekunden sind wir und alles andere klitschnass! Das Grillholz ist durchnässt und ausgegangen ... Scheiße! Gut, dass das Fleisch nicht schon auf dem Grill war und wir die Salate nicht schon zum Pool hoch gebracht haben!

Aber wir Camper sind ja super flexibel und sprechen uns schnell ab. Alle schmeißen das eigene Fleisch in ihren Womos nun schnell in die Pfanne, Marion und René stellen unten im Restaurant die Tische zusammen, wir Damen schmeißen uns in Schale ... und keine 30 Minuten später ist das Buffet eröffnet. Helens Gratin ist fantastisch geworden - genau die richtige Mischung aus Salz und Knoblauch - perfekt gewürzt und passt super zu den Salaten und Fleisch. 7 oder 8 verschiedene Salate, Marions Tzatziki und Claudis gedünstete Zwiebeln stehen ebenfalls zur Auswahl. Unsere Teller sind gar nicht groß genug, um von jedem ein bisschen zu probieren. Alles ist super lecker!

Zum Glück hört der Regen wieder auf und so können wir kurz vor 20 Uhr zum Pool hoch, um aufs neue Jahr anzustoßen - es ist Mitternacht in Deutschland und der Schweiz. Connies Wunderkerzen sind eine tolle Idee, dass sieht wirklich super schön aus! Es herrscht nach dem Sturm totale Windstille und wie im letzten Jahr spiegelt sich die Lichterkette im Pool. Um 21 Uhr stoßen wir nochmals an, denn nun ist es Mitternacht in England - Helen zählt laut den Countdown runter. Anschließend gibt es unten im Restaurant den Nachtisch. Marion hat ein Tiramisu und einen Zitronenkuchen gemacht und Schweizer-Helen und Peter einen Obstsalat. Irgendwie bekommen wir auch das noch runter, obwohl wir eigentlich noch pappsatt vom Buffet sind.

Anschließend geht es wieder hoch zum Pool und wir Damen schwingen das Tanzbein ... die Männer muffeln vor sich hin! Kurz vor Mitternacht erst kommen Uwe und Georg dazu ... kriminell! Anmerkung der Redaktion: Das ist eine Anspielung auf das Lied Criminal, dass die beiden Herren lieben! Richtig lustig wird es mit Mia in unserer Mitte. Sie wippt im Takt mit, als Helen ihr den Stecken hinhält. Zu süß!

Ehe wir uns versehen ist es auch schon Mitternacht in Paraguay. Wir laufen zum Sundowner-Platz runter, denn von dort hat man einen tollen Blick über den See auf Asunción und Umgebung. Überall gehen die Raketen hoch - ein toller Anblick, zumal die Luft nun klar ist und wir richtig weit gucken können. Nochmals zünden wir die Wunderkerzen an und lassen die Gläser klingen. Anschließend gehen viele von uns noch in den Pool zum Neujahrs-Baden. Trotz Platzregen war das wieder einmal ein total netter Tag und Abend, den wir nicht vergessen werden. Es ist fast 3 Uhr morgens, bevor wir überhaupt ins Bett kommen.

Am nächsten Abend sitzen wir erneut alle zusammen beim Pool zum Reste-Essen. Es gibt von allem noch reichlich und dieses Mal überrascht uns auch kein Platzregen, ganz im Gegenteil ... die Sonne scheint und im Pool spiegeln sich die Bäume. Marion holt anschließend einen Whiskey (oder ist es Rum?) für die Männer und einen selbstgemachten Eierlikör für uns Damen, den Helen, Claudi und ich verschnapseln! Sehr lecker ... hicks!


Silvester bei Hasta La Pasta

Nach dem Sonnenuntergang gehe ich noch einmal baden - nur Georg ist schon im Pool. Wir schnacken über eine Stunde, ehe es uns zu kalt wird. Sowohl Helen, als auch Connie, haben sich schon Sorgen gemacht, dass einer von uns ertrunken ist! Darauf wären Georg und ich gar nicht gekommen.

Mit Georg setzen wir uns am nächsten Nachmittag auch zusammen, um Tipps zu Brasilien zu bekommen. Die beiden haben gerade das gemacht, was wir uns noch für den März bis Mai vornehmen. Via Bonito in Richtung Brasilia (die Hauptstadt von Brasilien), weiter an die Küste bis Salvador de Bahia, dann den Rückweg via Ouro Pedro (zu Ostern), runter nach Rio de Janeiro (da muss ich Helen noch zu überreden) und dann an der Küste entlang wieder zurück nach Paraguay oder Uruguay. Zwei Stunden lang machen wir uns Notizen und ich trage auch gleich alle Punkte in meine GPS-Datei ein. Nebenbei gibt es Kaffee und Cappuccino und den Rest von meinem Marzipan-Stollen. Abends gibt es dann zum Sonnenuntergang noch eine selbstgemachte Caipirinha von Georg.

In der ersten Januar-Woche regnet es hier und da in Strömen. Es kommt zu kurzen Stromausfällen auf dem Platz. Ist die Sonne mal wieder draußen haben wir gleich Temperaturen von 35 bis 37°C im Schatten. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, nichts trocknet so richtig in unseren Wohnmobilen - hier und da setzt Schimmel an und wir müssen in den Regenpausen alles lüften und zum Trocknen draußen auf die Leinen hängen.

Helen und ich backen am 7. Januar einen Apfel- und einen Karottenkuchen - beide kommen über Nacht noch in den Kühlschrank. Am nächsten Tag laden wir dann alle zum Kaffeeklatsch am oberen Grillplatz ein. Connie und Georg verlassen uns am nächsten Tag und wir erben noch einen Stromwechsler von 110V auf 220V und einen Reiseführer über Brasilien. Danke Connie und Georg!

Wieder einen Tag später rollen Sabine und Rallo mit den Zwillingen Emil und Tino auf den Platz. Erstaunlicherweise haben wir damit zeitgleich gleich zwei Familien bei Hasta La Pasta, denn Sina und André sind mit ihren Kindern Eva und Luis ebenfalls seit ein paar Tagen hier. Vier Kinder und sechs Hunde sorgen täglich für Betrieb und es macht riesigen Spaß hier im Moment. Der Pool ist wegen Überfüllung teilweise geschlossen. ;-) Sina schließt sich außerdem abends zum Sportmachen an. Wir Damen sind wie immer fleißig und schwingen unsere Keulen zu Fitness-Manuel oder Linda. Das motiviert!

Am 11. Januar treffen ich mich mit Schweizer-Helen - sie will wissen, wie ich die Franzbrötchen mache. Wir setzen zwei Hefeteige an und backen sie am frühen Nachmittag unten bei Marion im Ofen. Peter hatte am Vorabend noch einen Marmorkuchen gebacken - im eigenen Toasterofen. Der war aber auf Oberhitze eingestellt und der Kuchen war oben total verbrannt. Kein Beinbruch, man konnte die Kante abschneiden und mit Puderzucker bestäubt ist er trotzdem ausgesprochen lecker. Wir laden wieder alle zu einem großen Kaffeeklatsch am Grillplatz ein. So langsam wird das hier zur Institution, an der alle ihren Spaß haben.

Sabine arbeitet fürs ZDF und macht dort TerraX Dokumentationen. Von ihr lerne ich einiges in Sachen Videogestaltung. Wer Lust hat sollte sich mal die Videos von Sabine auf ihrem YouTube Kanal unter www.zeitreise2018.de anschauen. Sehr anschaulich und super professionell zeigt sie dort die besten Momente der bisherigen Südamerika-Reise. Ca. alle 3 Wochen wird dort ein neues Video veröffentlicht. Erstaunlich, was sie alles mit ihrem Fahrzeug und den beiden 5-Jahre alten Zwillingen unternehmen!

Auf dem Weg zum Klo entdecke ich eine riesige Stabheuschrecke an der Wand. So eine große habe ich noch nie gesehen! Damit sie nicht aus Versehen von der Klotür eingeklemmt wird, setzte ich sie auf die Bambuswand am Klo. Von dort fällt sie runter, landet aber, wie eine Katze, auf ihren stacksigen 6 Beinen. Claudi und ich beobachten, wie sie auf sehr wackeligen Beinen voran kommt. Lange Fusseln an den "Füßen" behindern sie beim Laufen und Claudi fast den Mut und befreit die Gute von ihrer Last. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob Stabheuschrecken - ähnlich wie Gottesanbeterinnen - unter Umständen gefährlich sind.

Am 16. Januar kommen Regula und Jörg aus der Schweiz zurück und Regula schließt sich gleich unserer abendlichen Sportrunde an. Für uns brechen die letzten Tage bei Hasta La Pasta an, denn wir wollen am Montag nach Asunción fahren, um einen Termin für die Rostentfernung zu bekommen. Unglaublich, wie schnell sich dieser nun voran frisst. Auf der Fahrerseite haben wir bereits ein Faust-großes Loch in der Außenwand und unten drunter rostet es mehr und mehr. Das muss jetzt wirklich dringend gemacht werden.


Spaßige Momente bei Hasta La Pasta

An unserem letzten Abend hier - oder besser gesagt, mitten in der Nacht! - erleben wir zusammen mit Claudia, Uwe, Klaus, Peter und Helen noch die totale Mondfinsternis zwischen 2.15 und 4 Uhr morgens. Direkt über unserem Winnietwo schiebt sich die Erde langsam zwischen Mond und Sonne. Der Himmel ist super klar und der sogenannte Blutmond ist wirklich beeindruckend! Wir hätten ihn eigentlich verpasst, wenn Uwe uns nicht eine WhatsApp von draußen geschickt hätte. Wach waren wir schon, denn Alexander Zverev spielte gerade live in Melbourne und wir saßen vor dem Rechner, um das Spiel zu sehen.

Regula und Jörg waren dagegen schon früh ins Bett gegangen, nachdem wir abends alle noch zusammen gegrillt haben. Regula muss morgens irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr mal zum Klo. Am nächsten Tag erzählt sie uns, dass sie uns gar nicht gesehen hat, bzw. dachte, dass nur Peter oder Uwe mit einem der Hunde zum Pippimachen draußen war und ist deswegen gleich wieder ins Bett gegangen. Wir hatten uns darüber gewundert, dachten aber, sie schlafwandelt oder ist nicht an diesem Ereignis interessiert. Na ja, die nächste Mondfinsternis ist schon wieder in 2 Jahren zu sehen. Für uns war es auch schon die 5te oder 6te seit Beginn unserer Wohnmobil-Reise in Nord- und Südamerika. Nur eine totale Sonnenfinsternis haben wir noch nie miterlebt.


Totale Mondfinsternis

Entsprechend spät kommen wir Montagmorgen aus den Federn. Bis wir alles zusammengepackt, den Abwasch gemacht und uns von allen verabschiedet haben, ist es schon nach 16 Uhr bevor wir überhaupt vom Hof rollen. Zur Werkstatt in Asunción sind es aber nur 50 Kilometer und Sonia, die Managerin, erkennt uns auch gleich wieder. Ich sehe schon auf einen Blick, dass wir mit dem Termin noch warten müssen, denn die Werkstatt ist noch voller, als beim letzten Mal Anfang Dezember. Sonia peilt den 4. Februar für uns an. Da die Arbeiten am Auto mindestens eine Woche dauern werden, müssen wir ausziehen und alle unsere persönlichen Sachen ausräumen. Im Internet hatten wir ein Appartement um die Ecke gefunden, dass ich mir dann noch anschaue.

Kurz vor der totalen Dunkelheit schaffen wir es noch bis zum Casa Rica - ich kaufe uns lediglich ein paar Sachen zum Abendessen, denn es sind immer noch über 40°C im Schatten in Asunción. Monster heiß und ohne Strom müssen wir nachts den Kühlschrank abschalten, damit wir genügend Saft für die Ventilatoren haben. Wir bleiben für die Nacht hinterm Casa Rica stehen, denn wir müssen am nächsten Morgen noch Geld beim Western Union Büro abholen, bevor es wieder für die nächsten 14 Tage zum Hotel Westfalia geht.